D-Galaktose – Alpha oder Beta?

Eine Leserin meines Buches wurde von einer Freundin darauf aufmerksam gemacht, dass an der Milchunverträglichkeitstheorie der Träger von Blutgruppe A nichts dran wäre, weil Dr. D’Adamo angeblich Birnen mit Äpfeln verglichen hat, indem er auf die Idee kam, dass die D-Galaktose (ein Kohlenhydrat der Laktose) aus der Milch auch in der Antigenstruktur des Antigen-B auftaucht und damit für den Bluttyp A eine ständige Antikörperreaktion auslöst. Der angebliche Grund der Falschaussage: Im B-Antigen ist die Alpha-D-Galaktose und in der Milch die Beta-D-Galaktose. Dieses Kohlenhydrat ist optisch aktiv und dreht linear polarisiertes Licht um einen für jede Struktur spezifischen Drehwinkel – dadurch entsteht entweder die Alpha- oder die Betastruktur. Einfach ausgedrückt: die Galaktose aus der Milch hat eine leicht andere biochemische Struktur als die Galaktose im Antigen B! Die Kritik klingt zunächst stimmig, hat mich allerdings stutzig gemacht, weil bei nahezu jedem mit Blutgruppe A, den ich kenne, Beschwerden wie Schleimhautentzündungen etc. verbessert wurden, seit Kuhmilchprodukte vom Speiseplan über mehrere Wochen komplett gestrichen wurden. Die Beschwerden kamen allesamt nach dem Konsum von Milchprodukten wieder, wenn diese Personen in ihre alten Ernährungsgewohnheiten zurückgekehrt sind.

Daher habe ich mich noch intensiver mit diesem Aspekt befasst. Was Kritiker vielleicht übersehen haben:  D-Galaktose besitzt die Eigenschaft zur Mutarotation – die Eigenschaft, den Drehwinkel zu ändern, sobald es mit Wasser, Salzen oder Darmbakterien in Kontakt kommt. Ich vermute, es ist egal, ob bereits während der Lebensmittelverarbeitung oder während der Verstoffwechselung im Körper durch Verdauungssäfte die Alpha-D-Galaktose entsteht! Ein gewisser Anteil dieser Form wird in den Körper gelangen. Wenn diese Galaktose nun mit den eigenen Antigenen (im Speziellen betrifft dies Blutgruppe A) in Kontakt kommt (im Blut, der Magenschleimhaut, im Darm etc.), werden Antikörper produziert, welche die D-Galaktose als tendenziellen Feind entlarvt. Das geht ein paar Wochen, Monate oder sogar viele Jahre gut, aber irgendwann bricht das Immunsystem zusammen und die Entzündungen häufen sich. So ist die Theorie! Viel wichtiger ist jedoch, welche Erfahrungen man selber gesammelt hat. Meine ganz persönliche Meinung dazu: „Never change a running system“! Dabei ist es eigentlich egal, warum und wieso es funktioniert. Hauptsache, es funktioniert.



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