Welche Gemeinsamkeiten hat Ayurveda mit der Ernährung nach der Blutgruppe? Sportwissenschaftlerin und Buchautorin Sandra Cammann hat herausgefunden, dass beide Systeme sich sehr ähnlich sind.
Ayurveda ist die Lehre vom Leben. Nach dieser jahrtausendalten Lehre gibt es drei verschiedene Konstitutionstypen, die nach ihrem Körper und Geistestyp spezifische Ernährungsempfehlungen bekommen. Der Blutgruppencode beschreibt die vier verschiedenen Bluttypen aus dem in der Medizin bewährten AB0-Blutgruppensystem. Sandra Cammann ist überzeugt davon, dass der genetische Fingerabdruck in nur einem Tropfen Blut wichtige Informationen enthält: über die Persönlichkeit, das Bewegungsverhalten, den Stoffwechsel und ein gut funktionierendes Immunsystem. Erstaunliche Parallelen vom Blutgruppencode und Ayurveda hat sie näher unter die Lupe genommen.
Die Essenz von Ayurveda
Ayurveda hat ihren Ursprung in Indien. Es bedeutet „Wissen vom Leben“. Mit Ratschlägen zur Lebensführung, körperlicher Betätigung und Entspannung wirkt Ayurveda in erster Linie vorbeugend gegen Krankheiten, aber auch heilend. Die drei Konstitutionstypen –Doshas genannt – Vata, Pitta und Kapha bilden den Kern der Lehre. Jeder Mensch hat unterschiedliche Anteile dieser Energien in sich. Eine sehr wichtige Rolle spielt die Ernährung, da sie alle Stoffwechselprozesse und damit direkt die Organe beeinflusst. Aber auch die Art der Bewegung ist entscheidend, um Körper und Seele in Balance zu halten.
Schwerpunkte vom Blutgruppencode
Viele Menschen folgen der Blutgruppendiät bereits seit Jahrzehnten mit großen gesundheitlichen Erfolgen. Die Theorie hat – genau wie Ayurveda – ihren Schwerpunkt auf der Ernährung und den Stoffwechselprozessen.
Der Blutgruppencode verfolgt den westlichen Ansatz biochemischer Abläufe im Körper. In nur einem einzigen Tropfen Blut steckt der gesamte genetische Code eines Menschen. Blutgruppen-Antigene haben nicht nur einen Einfluss auf die Nahrungsverarbeitung im Körper. Sie geben auch Rückschlüsse auf die Persönlichkeit eines Menschen.
Direkter Vergleich
Pitta – Der Nulltyp aus dem Blutgruppencode
Dieser Konstitutionstyp liebt es, sich zu bewegen – besonders in der Natur. Sport ist extrem wichtig. Pitta-Typen haben ein hohes Energieniveau, einen scharfen Verstand und eine klare Meinung. Sie sind geborene Führungspersönlichkeiten. Geht etwas nicht nach ihrem Willen, können sie impulsiv sein. Sie hängen in Partnerschaften sehr an ihren Beziehungen. An Enttäuschungen haben sie lange zu knabbern. Auch der Nulltyp im Blutgruppencode hat nach Aussagen japanischer Forschungen stark mit schnellen Lebensveränderungen zu kämpfen.
So sollte die Ernährung aussehen: Der Pitta-Typ muss aufs Säure-Basengleichgewicht achten. Viel Obst und Gemüse. Reis, Quinoa und Hirse scheinen gut geeignet sowie helle Fleischsorten und Fisch. Milchprodukte sind in der Regel verträglich – es sei denn, es handelt sich um einen Mischtyp. Der Pitta-Typ sollte viel trinken – Kaffee und Alkohol meiden. 3 Mahlzeiten am Tag sind gut bekömmlich. Im Blutgruppencode gibt es einen wichtigen Zusatz in der Ernährung: Weizen sorgt beim 0-Typ für Stoffwechselblockaden und sollte gänzlich vom Speiseplan gestrichen werden.
Vata -Der B-Typ aus dem Blutgruppencode
Der Vata-Typ ist sehr sensibel und einfühlsam – er lässt sich leicht von äußeren Umständen beeinflussen. Im Blutgruppencode ist der B-Typ ein absoluter Familienmensch, der in einer Aufgabe vollkommen aufgehen möchte. Der Flow bestimmt nicht nur den Alltag, sondern auch den Lieblingssport.
So sollte die Ernährung aussehen: Der Vata-Typ leidet häufig an Untergewicht. Gemüse sollte gekocht sein. Empfohlen werden warme Getränke wie Kräuter- und Gewürztees. Milchprodukte sind gut für diesen Typ geeignet sowie helles Fleisch, Fisch und Eier. Durch viele kleinere Mahlzeiten am Tag bleibt die Verdauung in Schwung. Auch im Blutgruppencode steht, dass für den B-Typ Milchprodukte gut verträglich sind. Auf Huhn, Mais, Weizen und Sesam sollte allerdings verzichtet werden.
Kapha – Der A-Typ aus dem Blutgruppencode
Kapha-Typen sind sehr liebevolle und tolerante Menschen, die gut zuhören können und von anderen um Rat gefragt werden. Sie sind friedliebend und großzügig. Konflikten gehen sie gern aus dem Weg. Im Blutgruppencode lebt der A-Typ oft aus dem Verstand heraus. Seine ständigen Gedankenströme machen ihm sehr zu schaffen. Oft missachtet er die leise Stimme seines Herzens, was das Organ sehr anfällig für Erkrankungen macht. Dafür ist der A-Typ ein Meister der Meditation, wenn er seine spirituelle Seite anerkennt.
So sollte die Ernährung aussehen: Der Kapha-Typ legt viel Wert auf gutes Essen, neigt aber dazu, sich falsch zu ernähren. Leichte, frische und warm zubereitete Kost in drei Mahlzeiten ist geeignet. Er sollte wenig Fleisch essen – wenn dann mageres Geflügel. Besser als Kuhmilchprodukte sind Ziegen-, Schaf- und Sojaprodukte für die Ernährung geeignet. Die Kost sollte reich an Obst und Gemüse sein. Gemüse sollte möglichst gedünstet sein. Mit Vollkorngetreide kommt dieser Typ gut zurecht. Gewürze regen den Stoffwechsel an. Im Blutgruppencode wird dem A-Typ geraten, Eiweiß aus pflanzlichen Lebensmitteln zu konsumieren. Kohlenhydrate verträgt er in der Regel gut. Milchprodukte und Fleisch blockieren den Stoffwechsel.
Der AB-Typ aus dem Blutgruppencode ist ein Mischtyp und wäre somit im Ayurveda eine Mischung aus Kapha und Vata.