Der Blutgruppencode – Ayurveda des Westens

Welche Gemeinsamkeiten hat Ayurveda mit der Ernährung nach der Blutgruppe? Sportwissenschaftlerin und Buchautorin Sandra Cammann hat herausgefunden, dass beide Systeme sich sehr ähnlich sind.

Ayurveda ist die Lehre vom Leben. Nach dieser jahrtausendalten Lehre gibt es drei verschiedene Konstitutionstypen, die nach ihrem Körper und Geistestyp spezifische Ernährungsempfehlungen bekommen. Der Blutgruppencode beschreibt die vier verschiedenen Bluttypen aus dem in der Medizin bewährten AB0-Blutgruppensystem. Sandra Cammann ist überzeugt davon, dass der genetische Fingerabdruck in nur einem Tropfen Blut wichtige Informationen enthält: über die Persönlichkeit, das Bewegungsverhalten, den Stoffwechsel und ein gut funktionierendes Immunsystem. Erstaunliche Parallelen vom Blutgruppencode und Ayurveda hat sie näher unter die Lupe genommen.

Die Essenz von Ayurveda

Ayurveda hat ihren Ursprung in Indien. Es bedeutet „Wissen vom Leben“. Mit Ratschlägen zur Lebensführung, körperlicher Betätigung und Entspannung wirkt Ayurveda in erster Linie vorbeugend gegen Krankheiten, aber auch heilend. Die drei Konstitutionstypen –Doshas genannt – Vata, Pitta und Kapha bilden den Kern der Lehre. Jeder Mensch hat unterschiedliche Anteile dieser Energien in sich. Eine sehr wichtige Rolle spielt die Ernährung, da sie alle Stoffwechselprozesse und damit direkt die Organe beeinflusst. Aber auch die Art der Bewegung ist entscheidend, um Körper und Seele in Balance zu halten.

Schwerpunkte vom Blutgruppencode

Viele Menschen folgen der Blutgruppendiät bereits seit Jahrzehnten mit großen gesundheitlichen Erfolgen. Die Theorie hat – genau wie Ayurveda – ihren Schwerpunkt auf der Ernährung und den Stoffwechselprozessen.

Der Blutgruppencode verfolgt den westlichen Ansatz biochemischer Abläufe im Körper. In nur einem einzigen Tropfen Blut steckt der gesamte genetische Code eines Menschen. Blutgruppen-Antigene haben nicht nur einen Einfluss auf die Nahrungsverarbeitung im Körper. Sie geben auch Rückschlüsse auf die Persönlichkeit eines Menschen.

Direkter Vergleich

Pitta – Der Nulltyp aus dem Blutgruppencode

Dieser Konstitutionstyp liebt es, sich zu bewegen – besonders in der Natur. Sport ist extrem wichtig. Pitta-Typen haben ein hohes Energieniveau, einen scharfen Verstand und eine klare Meinung. Sie sind geborene Führungspersönlichkeiten. Geht etwas nicht nach ihrem Willen, können sie impulsiv sein. Sie hängen in Partnerschaften sehr an ihren Beziehungen. An Enttäuschungen haben sie lange zu knabbern. Auch der Nulltyp im Blutgruppencode hat nach Aussagen japanischer Forschungen stark mit schnellen Lebensveränderungen zu kämpfen.

So sollte die Ernährung aussehen: Der Pitta-Typ muss aufs Säure-Basengleichgewicht achten. Viel Obst und Gemüse. Reis, Quinoa und Hirse scheinen gut geeignet sowie helle Fleischsorten und Fisch. Milchprodukte sind in der Regel verträglich – es sei denn, es handelt sich um einen Mischtyp. Der Pitta-Typ sollte viel trinken – Kaffee und Alkohol meiden. 3 Mahlzeiten am Tag sind gut bekömmlich. Im Blutgruppencode gibt es einen wichtigen Zusatz in der Ernährung: Weizen sorgt beim 0-Typ für Stoffwechselblockaden und sollte gänzlich vom Speiseplan gestrichen werden.

Vata -Der B-Typ aus dem Blutgruppencode

Der Vata-Typ ist sehr sensibel und einfühlsam – er lässt sich leicht von äußeren Umständen beeinflussen. Im Blutgruppencode ist der B-Typ ein absoluter Familienmensch, der in einer Aufgabe vollkommen aufgehen möchte. Der Flow bestimmt nicht nur den Alltag, sondern auch den Lieblingssport.

So sollte die Ernährung aussehen: Der Vata-Typ leidet häufig an Untergewicht. Gemüse sollte gekocht sein. Empfohlen werden warme Getränke wie Kräuter- und Gewürztees. Milchprodukte sind gut für diesen Typ geeignet sowie helles Fleisch, Fisch und Eier. Durch viele kleinere Mahlzeiten am Tag bleibt die Verdauung in Schwung. Auch im Blutgruppencode steht, dass für den B-Typ Milchprodukte gut verträglich sind. Auf Huhn, Mais, Weizen und Sesam sollte allerdings verzichtet werden.

Kapha – Der A-Typ aus dem Blutgruppencode

Kapha-Typen sind sehr liebevolle und tolerante Menschen, die gut zuhören können und von anderen um Rat gefragt werden. Sie sind friedliebend und großzügig. Konflikten gehen sie gern aus dem Weg. Im Blutgruppencode lebt der A-Typ oft aus dem Verstand heraus. Seine ständigen Gedankenströme machen ihm sehr zu schaffen. Oft missachtet er die leise Stimme seines Herzens, was das Organ sehr anfällig für Erkrankungen macht. Dafür ist der A-Typ ein Meister der Meditation, wenn er seine spirituelle Seite anerkennt.

So sollte die Ernährung aussehen: Der Kapha-Typ legt viel Wert auf gutes Essen, neigt aber dazu, sich falsch zu ernähren. Leichte, frische und warm zubereitete Kost in drei Mahlzeiten ist geeignet. Er sollte wenig Fleisch essen – wenn dann mageres Geflügel. Besser als Kuhmilchprodukte sind Ziegen-, Schaf- und Sojaprodukte für die Ernährung geeignet. Die Kost sollte reich an Obst und Gemüse sein. Gemüse sollte möglichst gedünstet sein. Mit Vollkorngetreide kommt dieser Typ gut zurecht. Gewürze regen den Stoffwechsel an. Im Blutgruppencode wird dem A-Typ geraten, Eiweiß aus pflanzlichen Lebensmitteln zu konsumieren. Kohlenhydrate verträgt er in der Regel gut. Milchprodukte und Fleisch blockieren den Stoffwechsel.

Der AB-Typ aus dem Blutgruppencode ist ein Mischtyp und wäre somit im Ayurveda eine Mischung aus Kapha und Vata.

COVID19 – Blutgruppen-Gen entscheidet über Krankheitsverlauf

Unser Blutgruppensystem ist ein wichtiger Teil des Immunsystems. Antigene sind wie Satelliten in einem cleveren Abwehrsystem des Körpers, die vor Gefahren von außen schützen. Doch manchmal funktioniert dieses System nicht richtig.

COVID 19 bestimmt seit einigen Monaten unser Leben. Wissenschaftler und Ärzte haben sich die Frage gestellt, warum einige Infizierte mit schwerem Atemversagen kämpfen und andere wiederum nicht. Die dritte Vorab-Studie aus Kiel und Oslo lässt nun vermuten, dass es einen Zusammenhang zwischen der Blutgruppe und dem Krankheitsverlauf von Covid 19 gibt.

Getestet wurden etwa 1600 Menschen mit schwerem COVID19-Verlauf aus Mailand, Monza, Madrid und San Sebastian. Bestimmte Stellen in der DNA, an denen häufig Genvariationen vorkommen, wurden für die Studie untersucht. Im Gegenzug wurde die DNA von  2205 gesunden Menschen aus der Bevölkerung analysiert. Spezielle Abschnitte der DNA wurden analysiert, die auf Chromosom 9 liegen. Das ist genau die Stelle, die darüber entscheidet, welche Blutgruppe der Mensch hat. Die Wissenschaftler sind noch auf der Suche nach einem Zusammenhang der Blutgruppe und der Erkrankung an COVID19. Forscher aus Oslo beschreiben, dass der Gen-Ort der Blutgruppe zusammen hängt mit den Interleukinen (Entzündungsbotenstoffen). Es ist bekannt, dass manche Patienten bei Überreaktionen des Immunsystems diese in extremen Mengen ausgeschüttet werden. Für den Betroffenen kann das tödlich enden. Auch das Gerinnungssystem ist eine mögliche These. Menschen mit Blutgruppe 0 haben eine niedrige Konzentration an Gerinnungsfaktoren. Während sie deswegen eine höhere Sterblichkeitsrate bei Verkehrsunfällen haben, mag ihnen dieser Nachteil nun zum Vorteil werden: COVID19 erhöht das Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle oder Lungenembolien. Je höher die Konzentration der Gerinnungsfaktoren im Blut ist, desto höher ist das Risiko.

In allen Studien ist nun belegt, dass die Blutgruppe A bei COVID19-Patienten am häufigsten vorkommt. Bereits im März waren chinesische Wissenschaftler auf diesen Aspekt gestoßen. Menschen mit Blutgruppe 0 scheinen einen natürlichen Schutz zu haben. Stimmig ist, dass jeder Mensch aufgrund seiner Genetik eine andere Infektanfälligkeit aufweist. Dr. William A. Petri von der University of Virginia in Charlottesville erklärt das so: „Einige Coronaviren haben Proteine auf ihrer Oberfläche, die sich an verschiedene Zucker auf Oberflächenzellen binden. Diese Zucker bestimmen die Antigene der Blutgruppe. Antigene sind fremde Eiweiße, gegen die das Immunsystem Antikörper bildet.“ Blutgruppe A hat einen zusätzlichen Zucker auf seiner Zelloberfläche – N-Acetyl-Glucosamin, den zum Beispiel Blutgruppe 0 nicht hat. N-Acetyl-Glucosamin ermöglicht es scheinbar dem Virus, sich leichter mit der Zelle zu verbinden, wodurch der Wirtsrezeptor freigeschaltet wird. Normalerweise würden Antikörper ins Spiel kommen, die diese Aktion blockieren können.

Forschungsteams haben zusätzlich herausgefunden, dass Menschen mit Blutgruppe A offenbar ein deutlich höheres Risiko für einen Krankheitsverlauf mit Atemversagen haben. Fakt ist, dass COVID19-Patienten mit Blutgruppe A häufiger beatmet werden müssen im Gegensatz zu anderen Bluttypen. Es handelt sich zwar bei der neuen Untersuchung noch um eine Vorveröffentlichung, allerdings sehen viele Mediziner die Untersuchung als aussagekräftig an. Eine weitere Studie aus New York im April 2020 ergab, dass es auch hier eine höhere Zahl an Infizierten mit Blutgruppe A gab – signifikant mehr als Blutgruppe 0 – allerdings galt dies nur für die Rh-positiven Blutgruppen.

Ein Lösungsansatz für Menschen mit Blutgruppe A könnte Vitamin D sein. In einer kleineren indonesischen Fallstudie wurde der Vitamin-D-Spiegel von 380 Personen aus Italien, Spanien und der Schweiz getestet. Zwischen einem Mangel an Vitamin D und einer Covid-19-Erkrankung wurde ein Zusammenhang festgestellt. Das Sterberisiko erhöhte sich massiv. Der Auswertung zufolge sind 99% mit Vitamin D-Mangel verstorben. Waren die Vitamin-D-Spiegel etwas höher, aber dennoch unzureichend, verstarben 88 Prozent. Sehr auffällig war die Sterblichkeit bei denjenigen, die gut versorgt waren. Sie lag bei etwa 4 Prozent. Natürlich spielt auch die körperliche Konstitution des Menschen eine große Rolle. Dennoch spielt Vitamin D eine große Rolle, weil es bei vielen physischen Prozessen im Körper gebraucht wird. Die Abwehrkräfte werden nachweislich gestärkt. Ein Hausarzt kann den Vitamin D-Status untersuchen. Bei einem Mangel gibt es folgende Möglichkeiten: Lieber kürzer und dafür öfter in die Sonne gehen und dabei auf einen hohen Lichtschutzfaktor (ab LSF14) verzichten. Die zweite Möglichkeit liegt in einer hochdosierten Nahrungsergänzung, die von einem Arzt oder Heilpraktiker betreut werden sollte. Auch ein zu viel an Vitamin D kann wiederum schädlich sein.

In Kiel wird aktuell erforscht, ob mit Ernährung gegen schwere COVID-19-Verläufe vorgegangen werden kann. Es wird vermutet, dass die Einnahme von Vitamin B3 bei einer frühzeitigen Erkennung von COVID19 Schlimmeres verhindern kann. Eine frühere Studie am Uniklinikum Schleswig Holstein ergab, dass sich eine Mangelernährung – besonders mit der essenziellen Aminosäure Tryptophan, aus der Vitamin B3 hergestellt werden kann – negativ auf das Immunsystem auswirkt. „Wenn der Körper Tryptophan abbaut, weil nicht genügend Vitamin B3 aus der Nahrung aufgenommen wird, entstehen Stoffwechselprodukte, die entzündungsfördernd sind. Den Deckzellen der Lunge und auch des Darms wird Energie entzogen“, bemerkt Professor Stefan Schreiber vom UKSH, der die aktuelle Studie unter anderem leitet. Eine gezielte Ernährung kann daher das Immunsystem stärken!

Für den A-Typ bedeutet das: eine vegetarische bzw. vegane Ernährung mit Augenmerk auf eine ausreichende Vitaminzufuhr. Sanfter Ausdauersport und Krafttraining stärken zusätzlich das Immunsystem. Wettkämpfe schaden dem Immunsystem. Bei intensiven Sporteinheiten sollte unbedingt das „Open window“ beachtet werden – die Zeit nach dem Sport, in dem das Immunsystem heruntergefahren wird, damit der Körper regenerieren kann.

Auch alle anderen Blutgruppentypen dürfen sich in dieser Zeit etwas leichter und damit basischer ernähren. Viren und Bakterien mögen es sauer. Nehmen wir ihnen die Basis, haben sie keine Chance, unseren Körper zu entern! Eine individuell angepasste Ernährung, der richtige Sport, Pranayama (Atemübungen), innere und äußere Reinigung sowie Gedankenpflege durch Meditation helfen, durch diese Zeit gesünder hindurchzukommen.

Dieser Artikel bezieht sich auf folgende Studien/Quellen:

Europäische Studie:

https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2020.05.31.20114991v1

Studie aus China:

https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2020.03.11.20031096v2

Studie aus den USA:

https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2020.04.08.20058073v1

VitaminB3 (Quelle vom 09.06.20): https://www.aerztezeitung.de/Nachrichten/Verhindert-Vitamin-B3-schwere-COVID-19-Verlaeufe-408226.html

Laufend glücklich – mit dem Blutgruppencode

Laufen befreit, stärkt das Immunsystem, baut Stress ab und ist so herrlich unkompliziert. Vorausgesetzt man findet die richtige Intensität und eine angepasste Ernährung.

Bluttyp A – Sensibles Herz

In einer Studie mit über 90.000 Teilnehmern fällt auf, dass der A-Typ öfters Probleme mit seinem Herz hat als alle anderen Bluttypen. Physiologisch gesehen hat er mehr Gerinnungsfaktoren im Blut und erhöhte Cholesterinwerte. Arterienverkalkung und Erkrankungen der Herzkranzgefäße kommen gehäufter vor. Mit einer vegetarischen Kost und einem moderaten Ausdauertraining kann der A-Typ Gesundheitsproblemen vorbeugen und sein Herz fit halten. Besonders gemäßigter Dauerlauf tut dem Herzen gut.

Das Herz ist ein Muskel, das sogar kräftiger wird durch regelmäßiges Ausdauertraining. Ist das Herz stark, muss es nicht viel Kraft aufwenden, um seine tägliche Routine zu verrichten. Es kann mit einem Schlag mehr Blut in Arme, Beine und Kopf pumpen. Das Schlagvolumen vergrößert sich also im Laufe der Zeit – vorausgesetzt es kommen immer wieder neue Trainingsreize. Ein starkes Herz ist zudem weniger anfällig für Störungen und Erkrankungen. Die Gefäße öffnen sich und der Blutdruck sinkt. Auch schwerwiegende Gewebeschäden wie Krampfadern können durch Laufen vorgebeugt oder vermieden werden. Sind Beschwerden bereits vorhanden, werden Sie durchs Laufen gemildert. Die Krampfadern sind dann zwar noch sichtbar, aber sie werden merkbar weicher und weniger schmerzhaft. Sind die Arterien verkalkt wie bei einer Arteriosklerose mit erhöhten Cholesterinspiegeln, so können bereits wenige Dauerläufe den Cholesterinspiegel senken. Die Durchblutung wird gesteigert, der Körper entschlackt und die Gefäßwände und das Stützgewebe gekräftigt.

Bluttyp AB – Naturerlebnisse als Antidepressiva

Ein blutroter Himmel, Schattenkonturen der Bäume und der Geruch von Laub in der Nase: Durch diese kleinen Sinneserlebnisse fühlt man sich lebendig. Beim Laufen wird der AB-Typ kreativ, analysiert die Vergangenheit, findet Lösungen für Alltagsprobleme und entspannt. Die Psyche wird bereits durch mehrere Faktoren des Laufens beflügelt: Die Natur regt die Sinne an, Sonnenstrahlen heben die Stimmung und die Endorphin-Produktion wird angekurbelt. Weitere Glückshormone wie Dopamin und Serotonin werden beim Laufen vermehrt produziert. Eine aktuelle US-Studie der Universität Maryland hat gezeigt, dass Läufer durch dreimal 30minütiges Training pro Woche ausgeglichener sind und seltener an Depressionen leiden. Besonders der AB-Typ hat mit Stimmungsschwankungen zu tun. Diese seltene Blutgruppe ist sehr charismatisch, aber auch hochsensibel, was das Gehirn angeht. Leider hat dieser Bluttyp zusätzlich ein 80% erhöhtes Risiko an Demenz zu erkranken. Durch Ausdauertraining wie Laufen kann dieser Prozess hinausgezögert und mit viel Glück auch ganz verhindert werden. Besonders Lauftreffs mit sozialen Kontakten tun dem AB-Typ gut.

Bluttyp 0-Typ – der perfekte Wettkampfläufer

Eine weitere Studie hat ein dickes Problem aufgedeckt. Das Ergebnis ist eigentlich nichts Neues: weltweit steigt die Zahl der Übergewichtigen an.  Auch Deutschland gehört neben den USA, China und Indien zu den Ländern in denen Dickleibigkeit ein ernsthaftes Problem für das Gesundheitssystem wird. Jeder zweite Deutsche ist demnach übergewichtig oder fühlt sich in seinem Körper nicht wohl.

Wenn der O-Typ Probleme mit Übergewicht hat, so ist oft Getreide Schuld. Weizen löst schwere Blockaden im Stoffwechsel aus und sorgt dafür, dass Fett eingespeichert wird. Das Energieniveau sinkt. Dabei hat der 0-Typ genetisch bedingt das höchste Energieniveau und ist daher für Wettkämpfe prädestiniert. Wenn er das Training clever angeht und auf seine Ernährung achtet, lässt er alle anderen im Schatten stehen. Regelmäßiges Laufen in Kombination mit einer Ernährungsumstellung ist gut, um den Stoffwechsel in Schwung zu bringen. Allerdings sollte die Intensität richtig gewählt werden. Übergewichtige starten oft zu schnell und mit der falschen Technik. Letztere ist aber Voraussetzung für eine gelenkschonende Bewegung. Auch die Häufigkeit des Laufens bringt Abnehmerfolge. Einsteiger sollten möglichst oft und dafür kürzer joggen, Fortgeschrittene können mit kurzen Sprints zusätzlich Kalorien verbrennen.  Als Laufeinsteiger sollten Sie sich zunächst Ziele setzen – der Marathon gehört anfangs nicht dazu. Realistischer und gesünder sind Etappenziele. Denn der Körper passt sich nach regelmäßigem Training zwar den Belastungen an, dies kann jedoch Wochen und Monate dauern. Um Verletzungen durch Überlastung zu vermeiden, ist es sinnvoll kleine Ziele ins Auge zu fassen:  zehn Minuten am Stück joggen ohne Gehpausen, dann eine halbe Stunde, eine ganze Stunde und nach einigen Wochen vielleicht die Teilnahme an einem Fünfkilometer-Wettbewerb. So hangelt man sich von einem Erfolg zum nächsten und kommt den großen Zielen immer näher.

Bluttyp B – rhythmisch im Flowzustand

Mit Musik läuft es sich bekanntlich viel leichter. Jeder zweite Läufer trainiert deswegen mit Knopf im Ohr. Besonders B-Typen lieben es, sich nach Musik zu bewegen. So kommen sie am leichtesten in den Flow-Zustand, der für ihr Nervensystem die reinste Entspannung ist. So ist der B-Typ ausgeglichen und glücklich. Die Anstrengung beim Laufen scheint mit Musik in den Hintergrund zu rücken, Glückshormone werden ausgeschüttet. Die Belastung wird insgesamt als weniger schwer wahrgenommen, weil die Wahrnehmung auf akustischen Reizen ist. Aber Vorsicht: schnelle Musik verleitet zu einem schnellen Lauftempo. Das Herzkreislaufsystem kann überlasten und der Trainingsreiz geht nach hinten los. Deswegen ist es sinnvoll zunächst langsamere Musik für den Einstieg zu wählen. Optimal ist ein Musiktempo von 110-120 „beats per minute“. Dann werden auch Herz und Lunge beim Dauerlauf nicht mehr hinterherhinken.

Die Rolle der AB0-Blutgruppenantigene bei Krebserkrankungen

Eine Krebsdiagnose ist immer ein tiefgreifendes Trauma. Damit es gar nicht erst dazu kommt, kann präventiv so einiges getan werden. Eine kürzlich veröffentlichte Studie aus Shanghai zeigt den Zusammenhang zwischen Blutgruppen-Antigenen und der Entstehung von Krebserkrankungen.

Seit vielen Jahrzehnten wird vermutet, dass Blutgruppenantigene eine Rolle bei der Entstehung von Krebs spielen. Neuere Untersuchungen decken auf, dass es tatsächlich einen wichtigen Zusammenhang gibt. Doch keine Panik, falls eine Veranlagung besteht – es gibt immer eine Möglichkeit vorzubeugen oder im schlimmen Fall auch zu behandeln.

Magenkrebs und Antigene

Mittlerweile gibt es eine umfangreiche Literatur zu Magenkarzinomen und dem AB0-Blutgruppensystem. Frühere Studien wurden vorwiegend in der westlichen Bevölkerung vorgenommen. Hier gab es durchweg ein 20%iges Risiko für Magenkrebs bei Personen mit Blutgruppe A. In einer chinesischen Studie wurde beobachtet, dass ein signifikant 30-40% höheres Risiko für Darmmetaplasie oder Magendysplasie beim A-Typ vorherrschte. Die Bevölkerung in Taiwan zeigte ein 38%iges Risiko für Magenkrebs im Vergleich zu den Blutgruppen B und 0. Noch ist der Zusammenhang zwischen der AB0-Blutgruppe und Magenkrebs nicht vollständig verstanden. Experimentelle Studien haben jedoch gezeigt, dass das spezifische Antigen des Bluttyps auf Chromosom 19q13 die Bindung vom Bakterium H. plyori an die menschliche Magenschleimhaut fördert. Dieser Erreger verursacht chronische Gastritis, Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre sowie Adenokarzinome im Magen. Die Epithelzellen von Typ-0-Individuen konnten  signifikant mehr H. plyori binden und hatten daraufhin eine stärkere Entzündundungsreaktion als Zellen von Personen mit anderen Blutgruppen. Dadurch konnten sich die H.plyori-Bakterien nicht an Magengewebe binden. Die Vermutung liegt nahe, dass die Verfügbarkeit von H.-plyori-Rezeptoren im Vergleich zu Blutgruppe 0 bei Patienten mit dem Bluttyp B und AB verringert sein könnte. Diese experimentellen Studien erklären, dass der 0-Typ durch die Entzündungsreaktion eine höhere Rate an Magengeschwüren hat als bei Personen mit Blutgruppe A.  Im Gegensatz dazu deutet das erhöhte Risiko an Magenkrebs in Verbindung mit dem Bluttyp A stark auf einen anderen Mechanismus hin.

Darm- und Leberkrebs

Forscher aus Shanghai haben ihre Analyse zu diesem Thema auf den gesamten Gastrointestinaltrakt ausgedehnt. Untersucht wurden Männer höheren Alters. Ähnlich wie beim Magenkrebs hat der Bluttyp A ein statistisch signifikant erhöhtes Risiko für Darmkrebs im Vergleich zu Patienten der anderen Bluttypen. Auch frühere Zusammenfassungen von Studien bestätigen diese Aussage. Die Antigene des Bluttyps A wirken stark auf Darm-Tumorzellen und das Zellwachstum sowie deren aktive Beweglichkeit ein. Dieser Aspekt deutet auf eine direkte Beteiligung der AB0-Antigene an der Entwicklung und Metastasenbildung von Darmkrebs hin. Auch eine erhöhte Tendenz zu Bauchspeicheldrüsenkrebs bei Patienten mit Blutgruppe A wurde in einer vorliegenden Studie beobachtet.

Beim Bluttyp AB wurde statistisch signifikant ein 45%iges Risiko für Leberkrebs entdeckt. Im Labor wurden hierzu experimentell Tumorzellen aus der Leber beobachtet. Auf ihrer Zelloberfläche wurden mehr Blutgruppen-Antigene gefunden als auf Zellen von gesundem Gewebe. Die Transformation von Leberzellen steht in starkem Zusammenhang zwischen der alkalischen Phosphatase im Plasma – einem Leberenzym – sowie der genetischen Vielgestaltigkeit innerhalb des Ortes, wo sich die AB0-Antigene (Chromosom 9q34) befinden.

Die ganze Studie gibt es hier: https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0184295

(ABO blood type and the risk of cancer – Findings from the Shanghai Cohort Study)

Immun-Checkpoint-Inhibition – Medizin-Nobelpreis

Ein US-Amerikaner und ein Japaner haben den Nobelpreis für Medizin bekommen für ihre Entdeckung, dass gezielt das Immunsystem bei Krebserkrankungen aufgebaut werden muss. Das klingt logisch! Während das Immunsystem im Bremsmodus ist, soll die Handbremse gelöst und das Immunsystem wieder in die Lage versetzt werden, den Tumor zu attackieren. Selbst unheilbare Krebspatienten konnten mit diesem Ansatz bereits geheilt werden. Seit mehr als 100 Jahren gibt es solche Ansätze. Die immunonkolgische Forschung hat sich jedoch weitestgehend dagegen gesträubt, weil es lange keine effektiven Therapien gab.

Im speziellen haben die Wissenschaftler herausgefunden, dass T-Zellen nach geeigneter Aktivierung in der Lage sind, Tumorzellen als Feind zu entlarven und zu eliminieren. Man braucht im Prinzip den Kontakt von spezifischen T-Zellrezeptoren mit einem Eiweiß (Peptid), das von Antigen-präsentierenden Zellen umgeben ist sowie einen Kostimulator. James P. Allison ist ein Forscher der University of California, der das Molekül CTLA-4 (cytotoxic T-Lymphozyte-antigen 4)entdeckt hat. Allison hatte die Idee, mit einem Antikörper gegen CTLA-4- die Immunbremse zu lösen, damit die T-Zellen ungebremst auf Tumorzellen losgehen können. Bereits 1994 fand dazu das Schlüsselexperiment statt. Krebskranke Mäuse, die den Anti-CLA-4-Antikörper erhielten, wurden spektakulär geheilt.

Leider zeigte die Industrie wenig Interesse an der Arbeit von Allison. Der Forscher blieb trotzdem dran. Den Durchbruch brachte eine in 2010 veröffentlichte Studie, in der Patienten mit metastasiertem Melanom signifikant länger lebten, wenn sie den Anti-CTLA-4-Antikörper erhielten. An der Universität von Kyoto hat im Jahr 1992 ein Japaner das T-Zell-Oberflächenprotein PD-1 entdeckt. Bei einem Melanom hat sich PD-1 allein oder die Gabe von PD-1 und CTLA-4 als noch wirksamer erwiesen, als CTLA-4 allein. Die Nebenwirkungen scheinen mit PD-1 auch geringer zu sein. Derzeit wird diese Art von Therapie in einer großen Zahl von Studien bei fast allen Krebsarten und mit unterschiedlichen Antikörpern getestet.

Die richtige Ernährung als Immunstärker

Was man darüber hinaus bereits vorbeugend tun kann: Lebensmittel können das körpereigene Abwehrsystem stärken oder schwächen. Es kommt darauf an, welche Lebensmittel eine Immunreaktion auslösen können. Daher ist auch vorbeugend für eine Krebserkrankung wichtig, dass das Immunsystem eine 100%ige Leistung erbringt. Im Blutgruppencode gibt es eine ausführliche Liste über Nahrungsmittel, die gesund und neutral wirken. Lebensmittel, die eine Immunreaktion auslösen sollten nur selten bis gar nicht verzehrt werden.

D-Galaktose – Alpha oder Beta?

Eine Leserin meines Buches wurde von einer Freundin darauf aufmerksam gemacht, dass an der Milchunverträglichkeitstheorie der Träger von Blutgruppe A nichts dran wäre, weil Dr. D’Adamo angeblich Birnen mit Äpfeln verglichen hat, indem er auf die Idee kam, dass die D-Galaktose (ein Kohlenhydrat der Laktose) aus der Milch auch in der Antigenstruktur des Antigen-B auftaucht und damit für den Bluttyp A eine ständige Antikörperreaktion auslöst. Der angebliche Grund der Falschaussage: Im B-Antigen ist die Alpha-D-Galaktose und in der Milch die Beta-D-Galaktose. Dieses Kohlenhydrat ist optisch aktiv und dreht linear polarisiertes Licht um einen für jede Struktur spezifischen Drehwinkel – dadurch entsteht entweder die Alpha- oder die Betastruktur. Einfach ausgedrückt: die Galaktose aus der Milch hat eine leicht andere biochemische Struktur als die Galaktose im Antigen B! Die Kritik klingt zunächst stimmig, hat mich allerdings stutzig gemacht, weil bei nahezu jedem mit Blutgruppe A, den ich kenne, Beschwerden wie Schleimhautentzündungen etc. verbessert wurden, seit Kuhmilchprodukte vom Speiseplan über mehrere Wochen komplett gestrichen wurden. Die Beschwerden kamen allesamt nach dem Konsum von Milchprodukten wieder, wenn diese Personen in ihre alten Ernährungsgewohnheiten zurückgekehrt sind.

Daher habe ich mich noch intensiver mit diesem Aspekt befasst. Was Kritiker vielleicht übersehen haben:  D-Galaktose besitzt die Eigenschaft zur Mutarotation – die Eigenschaft, den Drehwinkel zu ändern, sobald es mit Wasser, Salzen oder Darmbakterien in Kontakt kommt. Ich vermute, es ist egal, ob bereits während der Lebensmittelverarbeitung oder während der Verstoffwechselung im Körper durch Verdauungssäfte die Alpha-D-Galaktose entsteht! Ein gewisser Anteil dieser Form wird in den Körper gelangen. Wenn diese Galaktose nun mit den eigenen Antigenen (im Speziellen betrifft dies Blutgruppe A) in Kontakt kommt (im Blut, der Magenschleimhaut, im Darm etc.), werden Antikörper produziert, welche die D-Galaktose als tendenziellen Feind entlarvt. Das geht ein paar Wochen, Monate oder sogar viele Jahre gut, aber irgendwann bricht das Immunsystem zusammen und die Entzündungen häufen sich. So ist die Theorie! Viel wichtiger ist jedoch, welche Erfahrungen man selber gesammelt hat. Meine ganz persönliche Meinung dazu: „Never change a running system“! Dabei ist es eigentlich egal, warum und wieso es funktioniert. Hauptsache, es funktioniert.