Welche Gemeinsamkeiten hat Ayurveda mit der Ernährung nach der Blutgruppe? Sportwissenschaftlerin und Buchautorin Sandra Cammann hat herausgefunden, dass beide Systeme sich sehr ähnlich sind.
Ayurveda ist
die Lehre vom Leben. Nach dieser jahrtausendalten Lehre gibt es drei
verschiedene Konstitutionstypen, die nach ihrem Körper und Geistestyp
spezifische Ernährungsempfehlungen bekommen. Der Blutgruppencode beschreibt die vier verschiedenen Bluttypen aus
dem in der Medizin bewährten AB0-Blutgruppensystem. Sandra Cammann ist
überzeugt davon, dass der genetische Fingerabdruck in nur einem Tropfen Blut
wichtige Informationen enthält: über die Persönlichkeit, das
Bewegungsverhalten, den Stoffwechsel und ein gut funktionierendes Immunsystem. Erstaunliche
Parallelen vom Blutgruppencode und Ayurveda hat sie näher unter die Lupe
genommen.
Die Essenz von Ayurveda
Ayurveda hat
ihren Ursprung in Indien. Es bedeutet „Wissen vom Leben“. Mit Ratschlägen zur
Lebensführung, körperlicher Betätigung und Entspannung wirkt Ayurveda in erster
Linie vorbeugend gegen Krankheiten, aber auch heilend. Die drei
Konstitutionstypen –Doshas genannt – Vata, Pitta und Kapha bilden den Kern der
Lehre. Jeder Mensch hat unterschiedliche Anteile dieser Energien in sich. Eine
sehr wichtige Rolle spielt die Ernährung, da sie alle Stoffwechselprozesse und
damit direkt die Organe beeinflusst. Aber auch die Art der Bewegung ist entscheidend,
um Körper und Seele in Balance zu halten.
Schwerpunkte vom Blutgruppencode
Viele
Menschen folgen der Blutgruppendiät bereits seit Jahrzehnten mit großen
gesundheitlichen Erfolgen. Die Theorie hat – genau wie Ayurveda – ihren
Schwerpunkt auf der Ernährung und den Stoffwechselprozessen.
Der Blutgruppencode verfolgt den westlichen
Ansatz biochemischer Abläufe im Körper. In nur einem einzigen Tropfen Blut
steckt der gesamte genetische Code eines Menschen. Blutgruppen-Antigene haben
nicht nur einen Einfluss auf die Nahrungsverarbeitung im Körper. Sie geben auch
Rückschlüsse auf die Persönlichkeit eines Menschen.
Direkter Vergleich
Pitta – Der
Nulltyp aus dem Blutgruppencode
Dieser
Konstitutionstyp liebt es, sich zu bewegen – besonders in der Natur. Sport ist
extrem wichtig. Pitta-Typen haben ein hohes Energieniveau, einen scharfen
Verstand und eine klare Meinung. Sie sind geborene Führungspersönlichkeiten.
Geht etwas nicht nach ihrem Willen, können sie impulsiv sein. Sie hängen in
Partnerschaften sehr an ihren Beziehungen. An Enttäuschungen haben sie lange zu
knabbern. Auch der Nulltyp im Blutgruppencode hat nach Aussagen japanischer
Forschungen stark mit schnellen Lebensveränderungen zu kämpfen.
So sollte
die Ernährung aussehen: Der Pitta-Typ muss aufs Säure-Basengleichgewicht
achten. Viel Obst und Gemüse. Reis, Quinoa und Hirse scheinen gut geeignet
sowie helle Fleischsorten und Fisch. Milchprodukte sind in der Regel
verträglich – es sei denn, es handelt sich um einen Mischtyp. Der Pitta-Typ
sollte viel trinken – Kaffee und Alkohol meiden. 3 Mahlzeiten am Tag sind gut
bekömmlich. Im Blutgruppencode gibt es einen wichtigen Zusatz in der Ernährung:
Weizen sorgt beim 0-Typ für Stoffwechselblockaden und sollte gänzlich vom
Speiseplan gestrichen werden.
Vata -Der B-Typ
aus dem Blutgruppencode
Der Vata-Typ
ist sehr sensibel und einfühlsam – er lässt sich leicht von äußeren Umständen
beeinflussen. Im Blutgruppencode ist der B-Typ ein absoluter Familienmensch,
der in einer Aufgabe vollkommen aufgehen möchte. Der Flow bestimmt nicht nur
den Alltag, sondern auch den Lieblingssport.
So sollte
die Ernährung aussehen: Der Vata-Typ leidet häufig an Untergewicht. Gemüse
sollte gekocht sein. Empfohlen werden warme Getränke wie Kräuter- und
Gewürztees. Milchprodukte sind gut für diesen Typ geeignet sowie helles
Fleisch, Fisch und Eier. Durch viele kleinere Mahlzeiten am Tag bleibt die
Verdauung in Schwung. Auch im Blutgruppencode steht, dass für den B-Typ
Milchprodukte gut verträglich sind. Auf Huhn, Mais, Weizen und Sesam sollte
allerdings verzichtet werden.
Kapha – Der A-Typ
aus dem Blutgruppencode
Kapha-Typen
sind sehr liebevolle und tolerante Menschen, die gut zuhören können und von
anderen um Rat gefragt werden. Sie sind friedliebend und großzügig. Konflikten
gehen sie gern aus dem Weg. Im Blutgruppencode lebt der A-Typ oft aus dem
Verstand heraus. Seine ständigen Gedankenströme machen ihm sehr zu schaffen.
Oft missachtet er die leise Stimme seines Herzens, was das Organ sehr anfällig
für Erkrankungen macht. Dafür ist der A-Typ ein Meister der Meditation, wenn er
seine spirituelle Seite anerkennt.
So sollte
die Ernährung aussehen: Der Kapha-Typ legt viel Wert auf gutes Essen, neigt
aber dazu, sich falsch zu ernähren. Leichte, frische und warm zubereitete Kost
in drei Mahlzeiten ist geeignet. Er sollte wenig Fleisch essen – wenn dann
mageres Geflügel. Besser als Kuhmilchprodukte sind Ziegen-, Schaf- und
Sojaprodukte für die Ernährung geeignet. Die Kost sollte reich an Obst und
Gemüse sein. Gemüse sollte möglichst gedünstet sein. Mit Vollkorngetreide kommt
dieser Typ gut zurecht. Gewürze regen den Stoffwechsel an. Im Blutgruppencode wird
dem A-Typ geraten, Eiweiß aus pflanzlichen Lebensmitteln zu konsumieren.
Kohlenhydrate verträgt er in der Regel gut. Milchprodukte und Fleisch
blockieren den Stoffwechsel.
Der AB-Typ aus dem Blutgruppencode ist ein Mischtyp und wäre somit im Ayurveda eine Mischung aus Kapha und Vata.
Unser Blutgruppensystem ist ein wichtiger Teil des
Immunsystems. Antigene sind wie Satelliten in einem cleveren Abwehrsystem des
Körpers, die vor Gefahren von außen schützen. Doch manchmal funktioniert dieses
System nicht richtig.
COVID 19 bestimmt seit einigen Monaten unser Leben. Wissenschaftler
und Ärzte haben sich die Frage gestellt, warum einige Infizierte mit schwerem
Atemversagen kämpfen und andere wiederum nicht. Die dritte Vorab-Studie aus
Kiel und Oslo lässt nun vermuten, dass es einen Zusammenhang zwischen der
Blutgruppe und dem Krankheitsverlauf von Covid 19 gibt.
Getestet wurden etwa 1600 Menschen mit schwerem
COVID19-Verlauf aus Mailand, Monza, Madrid und San Sebastian. Bestimmte Stellen
in der DNA, an denen häufig Genvariationen vorkommen, wurden für die Studie
untersucht. Im Gegenzug wurde die DNA von
2205 gesunden Menschen aus der Bevölkerung analysiert. Spezielle
Abschnitte der DNA wurden analysiert, die auf Chromosom 9 liegen. Das ist genau
die Stelle, die darüber entscheidet, welche Blutgruppe der Mensch hat. Die
Wissenschaftler sind noch auf der Suche nach einem Zusammenhang der Blutgruppe
und der Erkrankung an COVID19. Forscher aus Oslo beschreiben, dass der Gen-Ort
der Blutgruppe zusammen hängt mit den Interleukinen (Entzündungsbotenstoffen). Es
ist bekannt, dass manche Patienten bei Überreaktionen des Immunsystems diese in
extremen Mengen ausgeschüttet werden. Für den Betroffenen kann das tödlich
enden. Auch das Gerinnungssystem ist eine mögliche These. Menschen mit Blutgruppe
0 haben eine niedrige Konzentration an Gerinnungsfaktoren. Während sie deswegen
eine höhere Sterblichkeitsrate bei Verkehrsunfällen haben, mag ihnen dieser
Nachteil nun zum Vorteil werden: COVID19 erhöht das Risiko für Herzinfarkte,
Schlaganfälle oder Lungenembolien. Je höher die Konzentration der
Gerinnungsfaktoren im Blut ist, desto höher ist das Risiko.
In allen Studien ist nun belegt, dass die Blutgruppe A bei
COVID19-Patienten am häufigsten vorkommt. Bereits im März waren chinesische
Wissenschaftler auf diesen Aspekt gestoßen. Menschen mit Blutgruppe 0 scheinen
einen natürlichen Schutz zu haben. Stimmig ist, dass jeder Mensch aufgrund
seiner Genetik eine andere Infektanfälligkeit aufweist. Dr. William A. Petri
von der University of Virginia in Charlottesville erklärt das so: „Einige
Coronaviren haben Proteine auf ihrer Oberfläche, die sich an verschiedene
Zucker auf Oberflächenzellen binden. Diese Zucker bestimmen die Antigene der
Blutgruppe. Antigene sind fremde Eiweiße, gegen die das Immunsystem Antikörper
bildet.“ Blutgruppe A hat einen zusätzlichen Zucker auf seiner Zelloberfläche –
N-Acetyl-Glucosamin, den zum Beispiel Blutgruppe 0 nicht hat.
N-Acetyl-Glucosamin ermöglicht es scheinbar dem Virus, sich leichter mit der Zelle
zu verbinden, wodurch der Wirtsrezeptor freigeschaltet wird. Normalerweise
würden Antikörper ins Spiel kommen, die diese Aktion blockieren können.
Forschungsteams haben zusätzlich herausgefunden, dass
Menschen mit Blutgruppe A offenbar ein deutlich höheres Risiko für einen Krankheitsverlauf
mit Atemversagen haben. Fakt ist, dass COVID19-Patienten mit Blutgruppe A
häufiger beatmet werden müssen im Gegensatz zu anderen Bluttypen. Es handelt
sich zwar bei der neuen Untersuchung noch um eine Vorveröffentlichung,
allerdings sehen viele Mediziner die Untersuchung als aussagekräftig an. Eine weitere
Studie aus New York im April 2020 ergab, dass es auch hier eine höhere Zahl an
Infizierten mit Blutgruppe A gab – signifikant mehr als Blutgruppe 0 –
allerdings galt dies nur für die Rh-positiven Blutgruppen.
Ein Lösungsansatz für Menschen mit Blutgruppe A könnte
Vitamin D sein. In einer kleineren indonesischen Fallstudie wurde der
Vitamin-D-Spiegel von 380 Personen aus Italien, Spanien und der Schweiz
getestet. Zwischen einem Mangel an Vitamin D und einer Covid-19-Erkrankung wurde
ein Zusammenhang festgestellt. Das Sterberisiko erhöhte sich massiv. Der
Auswertung zufolge sind 99% mit Vitamin D-Mangel verstorben. Waren die
Vitamin-D-Spiegel etwas höher, aber dennoch unzureichend, verstarben 88
Prozent. Sehr auffällig war die Sterblichkeit bei denjenigen, die gut versorgt
waren. Sie lag bei etwa 4 Prozent. Natürlich spielt auch die körperliche
Konstitution des Menschen eine große Rolle. Dennoch spielt Vitamin D eine große
Rolle, weil es bei vielen physischen Prozessen im Körper gebraucht wird. Die
Abwehrkräfte werden nachweislich gestärkt. Ein Hausarzt kann den Vitamin
D-Status untersuchen. Bei einem Mangel gibt es folgende Möglichkeiten: Lieber
kürzer und dafür öfter in die Sonne gehen und dabei auf einen hohen
Lichtschutzfaktor (ab LSF14) verzichten. Die zweite Möglichkeit liegt in einer
hochdosierten Nahrungsergänzung, die von einem Arzt oder Heilpraktiker betreut
werden sollte. Auch ein zu viel an Vitamin D kann wiederum schädlich sein.
In Kiel wird aktuell erforscht, ob mit Ernährung gegen
schwere COVID-19-Verläufe vorgegangen werden kann. Es wird vermutet, dass die
Einnahme von Vitamin B3 bei einer frühzeitigen Erkennung von COVID19
Schlimmeres verhindern kann. Eine frühere Studie am Uniklinikum Schleswig Holstein
ergab, dass sich eine Mangelernährung – besonders mit der essenziellen
Aminosäure Tryptophan, aus der Vitamin B3 hergestellt werden kann – negativ auf
das Immunsystem auswirkt. „Wenn der Körper Tryptophan abbaut, weil nicht
genügend Vitamin B3 aus der Nahrung aufgenommen wird, entstehen
Stoffwechselprodukte, die entzündungsfördernd sind. Den Deckzellen der Lunge
und auch des Darms wird Energie entzogen“, bemerkt Professor Stefan Schreiber
vom UKSH, der die aktuelle Studie unter anderem leitet. Eine gezielte Ernährung
kann daher das Immunsystem stärken!
Für den A-Typ bedeutet das: eine vegetarische bzw. vegane
Ernährung mit Augenmerk auf eine ausreichende Vitaminzufuhr. Sanfter
Ausdauersport und Krafttraining stärken zusätzlich das Immunsystem. Wettkämpfe
schaden dem Immunsystem. Bei intensiven Sporteinheiten sollte unbedingt das „Open
window“ beachtet werden – die Zeit nach dem Sport, in dem das Immunsystem
heruntergefahren wird, damit der Körper regenerieren kann.
Auch alle anderen Blutgruppentypen dürfen sich in dieser Zeit etwas leichter und damit basischer ernähren. Viren und Bakterien mögen es sauer. Nehmen wir ihnen die Basis, haben sie keine Chance, unseren Körper zu entern! Eine individuell angepasste Ernährung, der richtige Sport, Pranayama (Atemübungen), innere und äußere Reinigung sowie Gedankenpflege durch Meditation helfen, durch diese Zeit gesünder hindurchzukommen.
Dieser Artikel bezieht sich auf folgende Studien/Quellen:
Laufen befreit, stärkt das Immunsystem, baut Stress ab und ist so herrlich unkompliziert. Vorausgesetzt man findet die richtige Intensität und eine angepasste Ernährung.
Bluttyp A – Sensibles
Herz
In einer Studie mit über 90.000 Teilnehmern fällt auf, dass
der A-Typ öfters Probleme mit seinem Herz hat als alle anderen Bluttypen. Physiologisch
gesehen hat er mehr Gerinnungsfaktoren im Blut und erhöhte Cholesterinwerte.
Arterienverkalkung und Erkrankungen der Herzkranzgefäße kommen gehäufter vor.
Mit einer vegetarischen Kost und einem moderaten Ausdauertraining kann der
A-Typ Gesundheitsproblemen vorbeugen und sein Herz fit halten. Besonders
gemäßigter Dauerlauf tut dem Herzen gut.
Das Herz ist ein Muskel, das sogar kräftiger wird durch regelmäßiges
Ausdauertraining. Ist das Herz stark, muss es nicht viel Kraft aufwenden, um seine
tägliche Routine zu verrichten. Es kann mit einem Schlag mehr Blut in Arme,
Beine und Kopf pumpen. Das Schlagvolumen vergrößert sich also im Laufe der Zeit
– vorausgesetzt es kommen immer wieder neue Trainingsreize. Ein starkes Herz
ist zudem weniger anfällig für Störungen und Erkrankungen. Die Gefäße öffnen
sich und der Blutdruck sinkt. Auch schwerwiegende Gewebeschäden wie Krampfadern
können durch Laufen vorgebeugt oder vermieden werden. Sind Beschwerden bereits
vorhanden, werden Sie durchs Laufen gemildert. Die Krampfadern sind dann zwar
noch sichtbar, aber sie werden merkbar weicher und weniger schmerzhaft. Sind
die Arterien verkalkt wie bei einer Arteriosklerose mit erhöhten
Cholesterinspiegeln, so können bereits wenige Dauerläufe den Cholesterinspiegel
senken. Die Durchblutung wird gesteigert, der Körper entschlackt und die
Gefäßwände und das Stützgewebe gekräftigt.
Bluttyp AB –
Naturerlebnisse als Antidepressiva
Ein blutroter Himmel, Schattenkonturen der Bäume und der
Geruch von Laub in der Nase: Durch diese kleinen Sinneserlebnisse fühlt man
sich lebendig. Beim Laufen wird der AB-Typ kreativ, analysiert die
Vergangenheit, findet Lösungen für Alltagsprobleme und entspannt. Die Psyche
wird bereits durch mehrere Faktoren des Laufens beflügelt: Die Natur regt die
Sinne an, Sonnenstrahlen heben die Stimmung und die Endorphin-Produktion wird
angekurbelt. Weitere Glückshormone wie Dopamin und Serotonin werden beim Laufen
vermehrt produziert. Eine aktuelle US-Studie der Universität Maryland hat
gezeigt, dass Läufer durch dreimal 30minütiges Training pro Woche
ausgeglichener sind und seltener an Depressionen leiden. Besonders der AB-Typ
hat mit Stimmungsschwankungen zu tun. Diese seltene Blutgruppe ist sehr
charismatisch, aber auch hochsensibel, was das Gehirn angeht. Leider hat dieser
Bluttyp zusätzlich ein 80% erhöhtes Risiko an Demenz zu erkranken. Durch
Ausdauertraining wie Laufen kann dieser Prozess hinausgezögert und mit viel
Glück auch ganz verhindert werden. Besonders Lauftreffs mit sozialen Kontakten
tun dem AB-Typ gut.
Bluttyp 0-Typ – der
perfekte Wettkampfläufer
Eine weitere Studie hat ein dickes Problem aufgedeckt. Das
Ergebnis ist eigentlich nichts Neues: weltweit steigt die Zahl der
Übergewichtigen an. Auch Deutschland gehört
neben den USA, China und Indien zu den Ländern in denen Dickleibigkeit ein
ernsthaftes Problem für das Gesundheitssystem wird. Jeder zweite Deutsche ist
demnach übergewichtig oder fühlt sich in seinem Körper nicht wohl.
Wenn der O-Typ Probleme mit Übergewicht hat, so ist oft
Getreide Schuld. Weizen löst schwere Blockaden im Stoffwechsel aus und sorgt
dafür, dass Fett eingespeichert wird. Das Energieniveau sinkt. Dabei hat der
0-Typ genetisch bedingt das höchste Energieniveau und ist daher für Wettkämpfe
prädestiniert. Wenn er das Training clever angeht und auf seine Ernährung
achtet, lässt er alle anderen im Schatten stehen. Regelmäßiges Laufen in
Kombination mit einer Ernährungsumstellung ist gut, um den Stoffwechsel in
Schwung zu bringen. Allerdings sollte die Intensität richtig gewählt werden. Übergewichtige
starten oft zu schnell und mit der falschen Technik. Letztere ist aber Voraussetzung
für eine gelenkschonende Bewegung. Auch die Häufigkeit des Laufens bringt
Abnehmerfolge. Einsteiger sollten möglichst oft und dafür kürzer joggen,
Fortgeschrittene können mit kurzen Sprints zusätzlich Kalorien verbrennen. Als Laufeinsteiger sollten Sie sich zunächst
Ziele setzen – der Marathon gehört anfangs nicht dazu. Realistischer und
gesünder sind Etappenziele. Denn der Körper passt sich nach regelmäßigem
Training zwar den Belastungen an, dies kann jedoch Wochen und Monate dauern. Um
Verletzungen durch Überlastung zu vermeiden, ist es sinnvoll kleine Ziele ins
Auge zu fassen: zehn Minuten am Stück
joggen ohne Gehpausen, dann eine halbe Stunde, eine ganze Stunde und nach
einigen Wochen vielleicht die Teilnahme an einem Fünfkilometer-Wettbewerb. So
hangelt man sich von einem Erfolg zum nächsten und kommt den großen Zielen
immer näher.
Bluttyp B –
rhythmisch im Flowzustand
Mit Musik läuft es sich bekanntlich viel leichter. Jeder zweite Läufer trainiert deswegen mit Knopf im Ohr. Besonders B-Typen lieben es, sich nach Musik zu bewegen. So kommen sie am leichtesten in den Flow-Zustand, der für ihr Nervensystem die reinste Entspannung ist. So ist der B-Typ ausgeglichen und glücklich. Die Anstrengung beim Laufen scheint mit Musik in den Hintergrund zu rücken, Glückshormone werden ausgeschüttet. Die Belastung wird insgesamt als weniger schwer wahrgenommen, weil die Wahrnehmung auf akustischen Reizen ist. Aber Vorsicht: schnelle Musik verleitet zu einem schnellen Lauftempo. Das Herzkreislaufsystem kann überlasten und der Trainingsreiz geht nach hinten los. Deswegen ist es sinnvoll zunächst langsamere Musik für den Einstieg zu wählen. Optimal ist ein Musiktempo von 110-120 „beats per minute“. Dann werden auch Herz und Lunge beim Dauerlauf nicht mehr hinterherhinken.
Unsere Ernährung ändert sich ständig aufgrund saisonaler
Lebensmittel oder kultureller Vorlieben. Auf die Nahrungsmittel reagiert der
Körper ganz individuell. Die Bioenergetik der Mitochondrien – unseren Kraftwerken
der Zelle – sowie die Signalübertragung können unterschiedlich durch die
Ernährung beeinflusst werden. Mitochondrien erzeugen Energie. Diese Energie
entsteht aus oxidierbaren Nahrungssubstanzen. Mitochondrien pumpen Protonen in
die Matrix, damit über die innere Membran die ATP-Synthase angekurbelt wird. Sie
haben eine eigene DNA und vermehren sich unabhängig von ihrer Mutterzelle. Die
Wechselwirkung von Mitochondrium und Nahrungssubstanzen kann die Gesundheit
negativ beeinflussen, wenn das Mitochondrium seine Funktionen reduziert und der
oxidative Stress erhöht wird. Zu diesem Schluss kamen 2018 australische Forscher.
Durch die veröffentlichte Studie, in der Experimente mit Fliegen
gemacht wurden, konnten folgende Schlüsse für den Menschen gezogen werden:
Kohlenhydrate werden auch von Menschen mit unterschiedlicher mitochondrialer
DNA individuell verstoffwechselt, was Auswirkungen auf eine Vielzahl von
Krankheiten haben kann wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Fettleibigkeit und sogar
Parkinson. Dieser Ansatz wurde bereits über viele Jahrzehnte hinweg erforscht.
Es existieren zwar wenige Studien, die das Erscheinungsbild eines Menschen mit
einbeziehen sowie seine genetische Grundlage in Bezug auf die Nahrungsaufnahme.
Dafür decken diese Studien die Wechselwirkungen zwischen Ernährung und den vier
unterschiedlichen Mitochondrientypen auf. Es wird auch diskutiert, dass die
menschliche Genetik nicht an die Ernährungsgewohnheiten des 21.Jahrhunderts
angepasst ist. Daher ist auch eine Umstellung der Ernährung eine etablierte
Behandlungsmethode für bestimmte Krankheiten.
Wenn Mitochondrien sich verändern und mutieren, hat das beim
Menschen oft negative Auswirkungen. Durch Nahrungsmittel ausgelöster „Stress“
kann genotypspezifische Reaktionen in den Mitochondrien auslösen, die in der
Zelle und im Zellkern Veränderungen auslösen. Durch biochemische Reaktionen
werden vermehrt freie Radikale in der Zelle gebildet, welche letztlich zur
Aktivierung der zelleigenen Abwehr führen. Dieser Vorgang wird Mitohormese
genannt. Dieser Vorgang muss nicht immer schädlich sein. Ein niedriges Niveau
kann sogar zu einer Neukonfiguration des Stoffwechsels führen, was wiederum
eine erhöhte ATP-Produktion (Energie) zur Folge hat und damit auch eine
geringere Anfälligkeit für Krankheiten. Ab einer gewissen Schwelle wird es
jedoch schädlich und Krankheiten entstehen. In den Studien konnte beobachtet
werden, dass die ATP-Produktion viele zelluläre Prozesse beeinflusst, die sich
auf die Entwicklung auswirken.
Fazit der Studienreihe: Der Glykogenstoffwechsel war bei
gleicher Diät individuell aktiv bei Fliegenlarven mit unterschiedlicher
Genetik. Es hat sich dadurch gezeigt, dass die Ernährung eine evolutionäre
Kraft ist, die unmittelbare Auswirkungen auf Gesundheit und Krankheit hat.
Eine Krebsdiagnose ist
immer ein tiefgreifendes Trauma. Damit es gar nicht erst dazu kommt, kann
präventiv so einiges getan werden. Eine kürzlich veröffentlichte Studie aus
Shanghai zeigt den Zusammenhang zwischen Blutgruppen-Antigenen und der
Entstehung von Krebserkrankungen.
Seit vielen Jahrzehnten wird vermutet, dass
Blutgruppenantigene eine Rolle bei der Entstehung von Krebs spielen. Neuere
Untersuchungen decken auf, dass es tatsächlich einen wichtigen Zusammenhang
gibt. Doch keine Panik, falls eine Veranlagung besteht – es gibt immer eine
Möglichkeit vorzubeugen oder im schlimmen Fall auch zu behandeln.
Magenkrebs und
Antigene
Mittlerweile gibt es eine umfangreiche Literatur zu
Magenkarzinomen und dem AB0-Blutgruppensystem. Frühere Studien wurden
vorwiegend in der westlichen Bevölkerung vorgenommen. Hier gab es durchweg ein
20%iges Risiko für Magenkrebs bei Personen mit Blutgruppe A. In einer
chinesischen Studie wurde beobachtet, dass ein signifikant 30-40% höheres
Risiko für Darmmetaplasie oder Magendysplasie beim A-Typ vorherrschte. Die
Bevölkerung in Taiwan zeigte ein 38%iges Risiko für Magenkrebs im Vergleich zu
den Blutgruppen B und 0. Noch ist der Zusammenhang zwischen der AB0-Blutgruppe
und Magenkrebs nicht vollständig verstanden. Experimentelle Studien haben
jedoch gezeigt, dass das spezifische Antigen des Bluttyps auf Chromosom 19q13
die Bindung vom Bakterium H. plyori an die menschliche Magenschleimhaut
fördert. Dieser Erreger verursacht chronische Gastritis, Magen- und
Zwölffingerdarmgeschwüre sowie Adenokarzinome im Magen. Die Epithelzellen von
Typ-0-Individuen konnten signifikant
mehr H. plyori binden und hatten daraufhin eine stärkere Entzündundungsreaktion
als Zellen von Personen mit anderen Blutgruppen. Dadurch konnten sich die
H.plyori-Bakterien nicht an Magengewebe binden. Die Vermutung liegt nahe, dass
die Verfügbarkeit von H.-plyori-Rezeptoren im Vergleich zu Blutgruppe 0 bei
Patienten mit dem Bluttyp B und AB verringert sein könnte. Diese
experimentellen Studien erklären, dass der 0-Typ durch die Entzündungsreaktion
eine höhere Rate an Magengeschwüren hat als bei Personen mit Blutgruppe A. Im Gegensatz dazu deutet das erhöhte Risiko
an Magenkrebs in Verbindung mit dem Bluttyp A stark auf einen anderen
Mechanismus hin.
Darm- und Leberkrebs
Forscher aus Shanghai haben ihre Analyse zu diesem Thema auf
den gesamten Gastrointestinaltrakt ausgedehnt. Untersucht wurden Männer höheren
Alters. Ähnlich wie beim Magenkrebs hat der Bluttyp A ein statistisch
signifikant erhöhtes Risiko für Darmkrebs im Vergleich zu Patienten der anderen
Bluttypen. Auch frühere Zusammenfassungen von Studien bestätigen diese Aussage.
Die Antigene des Bluttyps A wirken stark auf Darm-Tumorzellen und das
Zellwachstum sowie deren aktive Beweglichkeit ein. Dieser Aspekt deutet auf
eine direkte Beteiligung der AB0-Antigene an der Entwicklung und Metastasenbildung
von Darmkrebs hin. Auch eine erhöhte Tendenz zu Bauchspeicheldrüsenkrebs bei
Patienten mit Blutgruppe A wurde in einer vorliegenden Studie beobachtet.
Beim Bluttyp AB wurde statistisch signifikant ein 45%iges
Risiko für Leberkrebs entdeckt. Im Labor wurden hierzu experimentell
Tumorzellen aus der Leber beobachtet. Auf ihrer Zelloberfläche wurden mehr
Blutgruppen-Antigene gefunden als auf Zellen von gesundem Gewebe. Die
Transformation von Leberzellen steht in starkem Zusammenhang zwischen der
alkalischen Phosphatase im Plasma – einem Leberenzym – sowie der genetischen
Vielgestaltigkeit innerhalb des Ortes, wo sich die AB0-Antigene (Chromosom
9q34) befinden.
Die ganze Studie gibt es hier: https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0184295
(ABO blood type and the risk of cancer – Findings from the
Shanghai Cohort Study)
Immun-Checkpoint-Inhibition
– Medizin-Nobelpreis
Ein US-Amerikaner und ein Japaner haben den Nobelpreis für
Medizin bekommen für ihre Entdeckung, dass gezielt das Immunsystem bei
Krebserkrankungen aufgebaut werden muss. Das klingt logisch! Während das
Immunsystem im Bremsmodus ist, soll die Handbremse gelöst und das Immunsystem
wieder in die Lage versetzt werden, den Tumor zu attackieren. Selbst unheilbare
Krebspatienten konnten mit diesem Ansatz bereits geheilt werden. Seit mehr als
100 Jahren gibt es solche Ansätze. Die immunonkolgische Forschung hat sich
jedoch weitestgehend dagegen gesträubt, weil es lange keine effektiven
Therapien gab.
Im speziellen haben die Wissenschaftler herausgefunden, dass
T-Zellen nach geeigneter Aktivierung in der Lage sind, Tumorzellen als Feind zu
entlarven und zu eliminieren. Man braucht im Prinzip den Kontakt von
spezifischen T-Zellrezeptoren mit einem Eiweiß (Peptid), das von
Antigen-präsentierenden Zellen umgeben ist sowie einen Kostimulator. James P.
Allison ist ein Forscher der University of California, der das Molekül CTLA-4
(cytotoxic T-Lymphozyte-antigen 4)entdeckt hat. Allison hatte die Idee, mit
einem Antikörper gegen CTLA-4- die Immunbremse zu lösen, damit die T-Zellen
ungebremst auf Tumorzellen losgehen können. Bereits 1994 fand dazu das
Schlüsselexperiment statt. Krebskranke Mäuse, die den Anti-CLA-4-Antikörper
erhielten, wurden spektakulär geheilt.
Leider zeigte die Industrie wenig Interesse an der Arbeit
von Allison. Der Forscher blieb trotzdem dran. Den Durchbruch brachte eine in
2010 veröffentlichte Studie, in der Patienten mit metastasiertem Melanom
signifikant länger lebten, wenn sie den Anti-CTLA-4-Antikörper erhielten. An
der Universität von Kyoto hat im Jahr 1992 ein Japaner das
T-Zell-Oberflächenprotein PD-1 entdeckt. Bei einem Melanom hat sich PD-1 allein
oder die Gabe von PD-1 und CTLA-4 als noch wirksamer erwiesen, als CTLA-4
allein. Die Nebenwirkungen scheinen mit PD-1 auch geringer zu sein. Derzeit
wird diese Art von Therapie in einer großen Zahl von Studien bei fast allen
Krebsarten und mit unterschiedlichen Antikörpern getestet.
Die richtige
Ernährung als Immunstärker
Was man darüber hinaus bereits vorbeugend tun kann: Lebensmittel können das körpereigene Abwehrsystem stärken oder schwächen. Es kommt darauf an, welche Lebensmittel eine Immunreaktion auslösen können. Daher ist auch vorbeugend für eine Krebserkrankung wichtig, dass das Immunsystem eine 100%ige Leistung erbringt. Im Blutgruppencode gibt es eine ausführliche Liste über Nahrungsmittel, die gesund und neutral wirken. Lebensmittel, die eine Immunreaktion auslösen sollten nur selten bis gar nicht verzehrt werden.
Das Herz pumpt schneller, die
Atemfrequenz erhöht sich und der Blutdruck steigt. Stresshormone lösen
zahlreiche unterschiedliche Reaktionen im Organismus aus. Doch während der eine
mit Impulsivität reagiert, platzt dem anderen der Kopf und der nächste reagiert
tiefenentspannt. Stress ist ein biochemischer Reflex, der von den Genen
beeinflusst wird.
Mittlerweile
ist Stress eine Volkskrankheit. Wir leben in einer Welt, in der Menschen immer
flexibler sein müssen. Den meisten Menschen steigen die zahlreichen Aufgaben
des Alltags über den Kopf. Doch nicht jeder Mensch reagiert ähnlich auf
Ereignisse oder Lebensumstände. Verlorener Job, Scheidung, Todesfälle – während
einige Menschen daran zerbrechen, wachsen andere an ihren Aufgaben. Nicht nur
die Einstellung ist entscheidend, sondern auch die unterschiedliche Auswirkung
der Stressverarbeitung im Gehirn. Stress wird im Hippocampus verarbeitet – auch
Seepferdchen genannt, welches maßgeblich für unsere Gedächtnisbildung
verantwortlich ist. Hier werden unter anderem Emotionen verarbeitet. Der
Hippocampus reagiert auf jede Art von Stress sehr sensibel. Bei positivem
Stress nimmt das Volumen zu, bei negativem nimmt es ab. Verkleinert sich der
Hippocampus, kann es zur Depression kommen, welche Ängste und
Konzentrationsprobleme auslöst. Dieser Prozess wird von unseren Genen
beeinflusst.
Clevere Nerven
Das Gehirn
arbeitet mit dem Nervensystem zusammen, welches Atmung, Blutkreislauf,
Stoffwechsel, Wärme- und Wasserhaushalt regelt. In einer echten Stresssituation
wird das vegetative Nervensystem gereizt und in Schwung gebracht. Dieses
reagiert lediglich auf die Außenwelt und stellt die Brücke zur Innenwelt her.
Das sensible vegetative Nervensystem kann jedoch nicht über den Willen
gesteuert werden. Es entscheidet autonom, welche Informationen ans Gehirn
weitergeleitet werden. Wie ein Geschäftsführer muss das vegetative Nervensystem
wichtige Entscheidungen fällen über die Organfunktionen oder ablaufende
Stoffwechselprozesse. Dabei hat es zwei vollkommen gegensätzliche Mitarbeiter,
die sich optimal ergänzen: den Sympathikus und den Parasympathikus. Der
Sympathikus sorgt dafür, dass der Körper im wachen Zustand funktioniert. Der
Parasympathikus tut das Gegenteil. Er will nach getaner Arbeit die Regeneration
einleiten. Beide sollten gleich stark sein. Sie sind über die Steuerung des
Gehirns miteinander verknüpft und arbeiten mit weiteren Systemen wie dem
Hormon- und dem Immunsystem zusammen. Stresshormone werden bei einem Reiz plötzlich
freigesetzt. Der Körper wird in Alarmbereitschaft versetzt. Während die Muskeln
nun optimal mit Energie versorgt werden, kommt es im Gehirn zu einer
Denkblockade. Dafür wird der Körper übermenschlich stark. Nach wenigen Minuten
ist dieser Hormonkick wieder vorbei. Die Freisetzung der biochemischen Energie
hat Spuren hinterlassen, die wieder abgebaut werden müssen. Etwa 10 Minuten
nach der Stresssituation kommt das Hormon Cortisol. Es packt sich das
überschüssige Adrenalin und baut es ab. Durch körperliche Bewegung wird dieser
Prozess beschleunigt. Der Körper und das Nervensystem entspannen sich wieder.
Unter einer Bedingung: Die Ursache des Stresses ist behoben. Wirken immer
wieder neue Stressreize auf den Körper, schaltet er ab und ermüdet irgendwann in
seiner Fähigkeit, auf eine echte Gefahr angemessen zu reagieren. Die
biochemische Reaktion des Körpers auf Stress ist also eine Art Reflex, der
nicht zum dauerhaften Gebrauch geeignet ist.
Antigene als Steuermodul
Die
biochemische Antwort auf Stress wird durch die DNA festgelegt. Die Gene sind
auf dem Chromosom sehr nah an die Blutgruppen-Gene gebunden. Die
Blutgruppen-Gene legen in Stresssituationen fest, wie hoch die Konzentration
der Hormone im Blut ist und welche Menge unter Stress freigesetzt wird. Auch
die Art und Weise, wie man darauf reagiert und sich wieder erholt, ist daran
gekoppelt.
1930 erhielt
Karl Landsteiner für die Entdeckung der Blutgruppen den Medizin-Nobelpreis. Er
hatte herausgefunden, dass Blutspenden das Blut des Empfängers oft verklumpten
und zersetzten. Karl Landsteiner untersuchte die Zusammenhänge zwischen
Antigenen und Antikörpern im Blut und entdeckte das AB0-System. Auf fremde
Antigene reagiert das Immunsystem mit bestimmten Antikörpern. Im genetischen
Code ist festgelegt, welche Infekte wirksam bekämpft werden und dieser Code
befindet sich in jedem einzelnen Blutstropfen.
Im Zellkern
jeder menschlichen Zelle befinden sich die fadenförmigen Chromosomen. Auf
diesen sind unsere Erbinformationen gespeichert. Ein Chromosom enthält DNA, auf
der die Gene codiert sind. Auf dem Chromosom 9 ist eins von 23
Chromosomenpaaren des Menschen. Hier
befinden sich zwischen 800 und 900 Genen. Darunter auch das Blutgruppen-Gen.
Dieses legt fest, wie man auf Stress reagiert, welche Hormone ausgeschüttet
werden und in welcher Konzentration diese im Blut sind. Es legt auch fest, wie
die Hormone wieder abgebaut werden.
Es gibt
heutzutage immer mehr Studien über die Veranlagung bestimmter Krankheiten und
die Blutgruppe. Zeitgleich zur Entdeckung der Blutgruppen haben die Japaner Untersuchungen
angestellt über die Blutgruppe in Verbindung mit dem Charakter des Menschen. Viele
Studien haben überraschende Erkenntnisse hervorgebracht. So auch eine Studie
aus dem Jahr 2011. Darin geht es um Dopamin-beta-Hydroxylase, welches die
Umwandlung von Dopamin zu Noradrenalin fördert. Das Gen für DBH befindet sich
auf Chromosom 9 neben dem AB0-Gen. Fehlt Dopamin, wird der Mensch impulsiv und
aggressiv. Genau das trifft auf den 0-Typ zu.
Der Krieger
Der 0-Typ
ist ständig in Bewegung – am liebsten in der Natur. Er ist sehr sesshaft und
kann sich nur schwer damit anfreunden, weiterzuziehen. Auf jeden Fall braucht
er lange, um sich an diesen Umstand zu gewöhnen. Schnelle Lebensveränderungen
machen ihm mehr zu schaffen als seinen Mitmenschen. Der 0-Typ entspannt durch
Bewegung und braucht ab und zu diesen Adrenalinkick, um einen Antrieb im Leben
zu haben.
Stresstyp: Choleriker
Auf Stress
reagiert der 0-Typ zunächst sehr impulsiv, manchmal auch mit Wut und
Aggression. Das Motto „fight or flight“
unserer Vorfahren steckt demnach immer noch im Blut des 0-Typen – wie beim
damaligen Urzeitkrieger. Zum Glück hat er eine gute Strategie, damit umzugehen:
Intensives Training ist für ihn wie ein Sicherheitsventil, überschüssige
Energie abzulassen. Alle Menschen mit der Blutgruppe 0 haben die besondere
Fähigkeit, negativen Stress körperlich abzuschütteln. Der Körper reagiert auf
Stress unmittelbar mit einer Bewegung. Dadurch wird das ausgeschüttete
Adrenalin im Körper gänzlich abgebaut. Eigentlich kann diesen Abbau auch das
Hormon Cortisol bewirken – beim 0-Typ ist der Abbau durch dieses Hormon jedoch
nicht sehr effektiv. Ein gesunder Mensch mit Blutgruppe 0 hat vielmehr die
genetische Veranlagung, aufgestaute hormonelle Kräfte in kraftvolle intensive
Bewegung freizusetzen. Er hat sozusagen die besondere Fähigkeit aus Stress
Energie zu gewinnen. Intensive Bewegung in Stresssituationen ist für diese
Menschen die reinste Entspannung. Im Umkehrschluss bedeutet ein starrer
körperlicher Zustand ein ernsthaftes Problem für den 0-Typ: Nach dem Stress
kommt die Erschöpfung. Zu viel Cortisol führt in den Burnout. Werden die
Hormone nicht ausreichend abgebaut, schwirren sie weiter im Körper herum. Der
Stoffwechsel verlangsamt sich. Psychische Probleme sind die Folge:
Depressionen, Schlaflosigkeit, Erschöpfungs- und Angstzustände.
Körpereigene Leistungsdroge
Während
Adrenalin im Körper ausgeschüttet wird, verengen sich die Gefäße, Blutdruck und
Herzfrequenz steigen. Die Bronchien werden geweitet. Die Atemfrequenz erhöht
sich. Dadurch fließt auch mehr Sauerstoff in den Körper. Der Blutzuckerspiegel
steigt. Ein hoher Adrenalinkick, wie beim Extremsport z.B. Basejumpen, setzt schnell
Fettreserven frei. Die Magen-Darm-Tätigkeit und der Speichelfluss werden
vermindert. Die Schweißproduktion wird angekurbelt, die Pupillen erweitern sich
und die Schmerzschwelle sinkt. Gleichzeitig wird das Immunsystem geblockt wie
bei einem „open window-Effekt“ nach dem Training. Das bedeutet natürlich, dass
der 0-Typ bei länger anhaltendem Stress auch anfällig für Infekte wird. Nach
dem Stress kommt die ganz große Erschöpfung – ausgelöst durch Adrenalin, das
nicht ausreichend abgebaut wurde.
Das passende Sportprogramm: Die beste Prophylaxe gegen diese negativen Reaktionen des Körpers ist daher ein ausreichendes Bewegungsprogramm von mindestens einer Stunde pro Tag.
Intensives
und regelmäßiges Trainingsprogramm hebt nicht nur die Stimmung, es sorgt auch
für körperliche Gesundheit. Für den 0-Typ ist Sport der Garant für einen
schlanken und athletischen Körper, aber auch für einen entspannten Geist. So
kann das Gewicht gehalten werden, das Selbstbewusstsein steigt und die
Emotionen bleiben in Balance. Functional Training, HIIT, Triathlon,
Marathonläufe, Radsport – am liebsten in der freien Natur – entspannen den
0-Typ.
Der Meditationsprofi
Während die
0 in der Regel eine Rampensau ist, möchte sich der A-Typ nicht in die Karten
schauen lassen. Er bleibt lieber anonym. Das liegt daran, dass dieser Mensch
ein Kopfmensch mit einem rastlosen Verstand ist. Dafür ist er aber auch ein
komplexer Problemlöser und ein guter Zuhörer. Der A-Typ ist ein höchst
sensibler Perfektionist. Mit anderen Menschen tut er sich oft schwer, seine
Meinung zu sagen, weil harmoniesüchtig ist. Emotionen werden solange zurückgehalten,
bis sie explosionsartig herauskommen. Dafür ist der A-Typ ein guter Multitasker
und ein leidenschaftlicher und kreativer Mensch. Leider sind Menschen mit
Blutgruppe A hochgradig Burnout gefährdet. Ihnen fehlt oft die Verbindung
zwischen Kopf und Herz.
Stresstyp: Rastloser Geist
Dem A-Typ
steigt Stress ganz klar zu Kopf. Zunächst läuft die Stressreaktion ähnlich ab
wie beim 0-Typ. Der A-Typ schüttet Adrenalin aus, wenn auch weniger. Das löst
zunächst Angst und Hyperaktivität aus. Die Amygdala im Gehirn vergrößert sich –
das Angstzentrum. Nach dieser Schnellschussreaktion kommen weitere Hormone zum
Einsatz – unter anderem ACTH. Dieses soll die Produktion von Cortisol anregen,
welches ähnlich wie Cortison eine entzündungshemmende Wirkung hat und zunächst
als Anti-Stress-Hormon gilt. Cortisol wird in den Nebennieren auf Vorrat
gebildet – anders als Adrenalin. Cortisol baut sich geistig ab.
Entzündungshemmer
Cortisol
wirkt wie Cortison entzündungshemmend. Der Stoffwechsel wird aktiviert, der
Blutdruck steigt. Gefördert wird die Glykogenbildung aus Eiweiß. Diese Form der
Ketose bedeutet eine Übersäuerung und Muskelabbau. Stress und intensiver Sport
erhöhen weiter den Cortisolspiegel. Dazu kommt: Das Nervensystem wird
überempfindlich und schädigt die schützenden Antikörper. Das Immunsystem bricht
zusammen. Die Nacht wird zum Tag und das Nervensystem läuft Amok. Bei
langandauernden Stressbelastungen tappt der A-Typ deswegen häufig in die
„Burn-Out-Falle“.
Das passende Sportprogramm: Indische Mediziner haben eine Forschungsarbeit aus dem Jahr 2015 veröffentlicht, in der deutlich wird, dass der A-Typ mit dem 0-Typ zusammen am meisten unter Stress leidet. Die Forscher wollten herausfinden, wie die verschiedenen Stresssituationen mit Yoga positiv bekämpft werden können. Besonders beim A-Typ kann Yoga einen schnellen Effekt erzielen. Für den A-Typ ist ein gutes Körpergefühl mit Erkennen der eigenen Belastungsgrenze beim Sport immens wichtig, um die hormonelle Balance zu halten. Bluttyp A soll sich auf sanftes Herzkreislauftraining besinnen und in der Bewegung entspannen bzw. den Geist anregen. Radfahren, langsamer Dauerlauf, gemäßigtes Krafttraining, Wandern, Yoga, Tai Chi oder Qi Gong lösen verkrampfte Muskeln und bauen aufgestaute Spannungen ab. Durch Meditation findet der A-Typ sein inneres Gleichgewicht wieder. Mehrere kleine Entspannungspausen über den Tag verteilt laden die Batterien wieder auf und zügeln den überaktiven Geist. Fitte A-Typen dürfen etwas intensiver Sport treiben, wenn sie ein gutes Körperbewusstsein haben. Sie sollten wissen, wann es an der Zeit ist, wieder aufzuhören. Eine Sporteinheit sollte immer mit einer langsamen Erwärmung beginnen und mit Stretching, einer tiefen Entspannung und einer Mini-Meditation enden.
Der Balanceprofi
Der B-Typ
hat die Eigenschaft, sich schnell an veränderte Bedingungen der Umwelt
anzupassen, nicht nur mit dem Immunsystem, sondern auch gedanklich. Er ist
wesentlich flexibler und nicht so sesshaft wie der 0-Typ. Lebensfroh, aktiv,
wild und leidenschaftlich beschreiben den B-Typ sehr treffend. Er behütet seine
Familie und möchte es seinen Liebsten immer Recht machen. Probleme können ihn
zunächst nicht unterkriegen. Manch ein Projekt in der Arbeitswelt oder im
Alltag wird fanatisch bis zum bitteren Ende durchgezogen – auch wenn die
Erfolgsaussichten gering sind. Dabei ist der B-Typ sehr praktisch. Er liebt
Ordnung und eine gute Organisation. Unordnung bringt ihn aus dem Gleichgewicht
und löst Stress aus. Doch manchmal geht er in einer Aufgabe so sehr auf, dass
er alles um sich herum vergisst. Dann entsteht an anderen Stellen Unordnung,
die er mühsam beseitigen muss.
Stresstyp: Frohnatur
Besonders B-
und AB-Typen haben in Bezug auf Stressmanagement ihr ganz individuelles
biochemisches Profil. Ihre neurochemischen Abläufe im Körper hängen sehr eng
mit dem Umgang von Emotionen zusammen. Während der 0-Typ aggressiv durch den
Tag hetzt, wird der A-Typ nervös und sucht Nischen für die mentale Entspannung.
Beim gesunden B-Typ scheint Stress zunächst abzuprallen. Er reagiert in heiklen
Situationen harmonisch und wirkt dabei auf andere ausgeglichen. Der B-Typ
meistert die Angelegenheit und wird mit dem Stress scheinbar besser fertig,
weil er sich gut anpassen kann. Beim B-Typ laufen zunächst die gleichen biochemischen
Prozesse ab wie bei allen anderen Bluttypen. Der Reflex wird über die Emotionen
gesteuert und Stresshormone ausgeschüttet. Das sind rasend schnelle Prozesse.
Stressvermittler
Stress wird
beim B-Typ mehr als bei allen anderen durch Stickstoffmonoxid (NO) gesteuert.
Stickstoff sorgt dafür, dass die Hormone nicht so stark wirken können. Es geht
in die Zelle und sorgt dafür, dass Herzfrequenz und Blutdruck sinken. NO
besteht lediglich aus zwei Atomen und leitet viele biologische Prozesse im
Organismus ein. Es ist ein Stressvermittler im zentralen Nervensystem. Es wird
direkt in die Zelle hineingezogen. Als wichtiger Neurotransmitter ist
Stickstoff für die Regulation der Glückshormone – auch Endorphine genannt –
verantwortlich. Stickstoff kann außerdem in die Gefäßmuskelzellen wandern und
dort einen wohltuenden Entspannungszustand verursachen. Trotz Stress sinken
Herzfrequenz und Blutdruck. Nur leider hat der Stressvermittler zwei Gesichter.
Wenn er launisch wird, kann er zu einem biochemischen Teufelskreis werden. Die
Ursache liegt in den Stoffwechselwegen des Körpers. Wenn Calcium vom Knochen
ins Gewebe freigegeben wird, wird automatisch auch Stickstoff produziert. Dies
ist der Fall, wenn der Körper übersäuert und Calcium den pH-Wert ausgleichen muss.
Wird nun zu viel NO produziert, kommt es zum „nitrosativen Stress“. Neuere
Untersuchungen haben ergeben, dass bei einer multiplen Erkrankung des
Immunsystems eine ständig oder zeitweise erhöhte Stickstoff-Synthese im Körper
stattfindet. NO bindet sich an eisen- und eisensulfidhaltige Enzyme und hemmt
diese in ihrer Funktion. Eisenmangelsymptome können die Folge sein. Der Mensch
fühlt sich abgeschlagen, müde und kraftlos. Besonders im Kraftwerk der Zelle,
den Mitochondrien, kann Stickstoff ernsthaft Schaden anrichten. Es hemmt Enzyme
der Atmungskette. Diese sind wichtig für den Energiestoffwechsel. Bei einer
übermäßigen Stickstoffkonzentration können dann Eiweiß, Fett- und Aminosäuren
nicht mehr energetisch verwertet werden. Dieser chronische Energiemangel in der
Zelle veranlasst die Aktivierung von „Notstromaggregaten“ – den Protoonkogenen
– einer Vorstufe von Krebs-Genen, die das Zellwachstum anregen. Dadurch werden
Mitochondrien zu tickenden Zeitbomben. Außerdem wirkt Stickstoff auf
verschiedene Proteine des Körpers ein. Die Folgen: Autoimmunerkrankungen,
entzündliche Hauterkrankungen, Atemwegserkrankungen, Herzinfarkt, Schlaganfall,
Erkrankungen des Nervensystems oder Krebs. Eine dauerhaft erhöhte
Stickstoffkonzentration bewirkt also vielfältige und vor allem schnelle
Reaktionen im Körper.
Das passende Sportprogramm: Mit Sport kann der B-Typ die Balance wiederherstellen. Fernöstliche Methoden sollten in derselben Trainingseinheit mit Ausdauersportarten kombiniert werden. Zunächst wird der Körper ausgepowert. Danach werden die Akkus durch Entspannungsübungen wieder aufgeladen. Die allgemeine Stresstoleranz erhöht sich durch regelmäßiges Training. Dadurch kann sich der B-Typ innerlich sammeln. Zudem können B-Typen in brisanten Situationen den erlernten Entspannungszustand abrufen und sich selbst beruhigen. Das bewusste Wahrnehmen mit allen Sinnen und der Genuss ist ein hilfreiches Achtsamkeitstraining im Umgang mit Stress. Ein Entspannungsbad, Massagen, ein Einkaufsbummel, der Kurztrip am Wochenende oder einfach nur ein Saunabesuch schaffen Momente der Erholung und helfen beim Abschalten. Auch die Vorfreude darauf kann den Tag versüßen.
Der moderne Mischtyp
In der
Blutgruppe sind jahrtausendalte genetische Codes gespeichert, die uns auch
heute noch daran erinnern, wie der Mensch zu Urzeiten gelebt hat. Eine
Blutgruppe fällt jedoch völlig aus dem Rahmen. Sie ist die Jüngste von allen
und nicht in der Urzeit, sondern in der Moderne entstanden: Blutgruppe AB
existiert erst seit ca. 1.200 Jahren. Sie ist die seltenste mit einem Vorkommen
von etwa 5% auf der ganzen Welt. Diese Blutgruppe verträgt sich gut mit A und B
und symbolisiert die Verschmelzung positiver, aber auch negativer
Immuneigenschaften beider Blutgruppen. In der Regel kann das Immunsystem vom
AB-Typ schnell mutierende Viren abwehren. Auch innerlich kann sich der Bluttyp
AB leichter als alle anderen an die moderne Welt anpassen. Menschen mit der
Blutgruppe AB müssen viel experimentieren und schauen, welche Anteile von A
oder B stärker in Ihnen dominieren. Besonders ihre Ernährung setzt den
Grundstein für ein gesundes Leben.
John F.
Kennedy und Marilyn Monroe hatten Blutgruppe AB. Die gute genetische Mischung
aus A und B ist auf jeden Fall eine Besonderheit, aber nicht auf den ersten
Blick erkennbar. Der Bluttyp AB gilt als intelligent und fleißig. Meistens
lässt er sich mehr von seinem Kopf als vom Herzen leiten und hat sich nach
außen hin gut unter Kontrolle. Er kann sich wie ein Chamäleon anpassen und hat
den Hang zum Geheimnisvollen. Doch manchmal weiß er selbst nicht, wer er ist.
Je nach Umstand kann er die Vorteile vom Typ A und Typ B nutzen. Der AB-Typ hat
gut ausgebildete Abwehrkörper gegen Infektionen der heutigen Zeit. Innerhalb
dieser Blutgruppe gibt es völlig unterschiedliche Menschen. Der eine ist eher
A-ähnlich, der nächste B-ähnlich und der dritte die perfekte Mischung aus
beiden. AB-Typen haben das besondere Talent die Welt ins Gleichgewicht zu
bringen. Auch der Gleichgewichtssinn in Körper und Geist spielt für sie eine
große Rolle. Sie haben ein Gespür für Frieden und Gewaltlosigkeit und können
anderen Menschen helfen, diese positive Einstellung in die Tat umzusetzen. Die
emotionale Gesundheit ist jedoch eine Herausforderung für den AB-Typ. Sie
fühlen sich manchmal fremd in größeren Gemeinschaften. Ihnen ist die Akzeptanz
anderer Menschen sehr wichtig. Dafür handeln sie schnell aus dem Bauch heraus.
Genauso schnell kann ihre Stimmung ins Schwanken kommen. Emotional,
leidenschaftlich, freundlich, vertrauensvoll und einfühlsam beschreibt den
AB-Typ sehr treffend.
Stresstyp: Nebel im Kopf
In typischen
Stresssituationen reagiert der AB-Typ mit Angst, Hyperaktivität und
Reizbarkeit. Angst und Ärger sind Emotionen, die den Hormonhaushalt
durcheinander bringen. Auf Dauer machen negative Emotionen den AB-Typ krank und
lösen eine biochemische Reaktion im Körper aus. Körperliche Aktivitäten, die
für Ruhe und Konzentration sorgen, sind das einzige Heilmittel. Der AB-Typ
produziert in Stresssituationen jedoch viel Adrenalin – wie der Bluttyp 0. Auch
er muss deswegen zusehen, dass Adrenalin durch körperliche Bewegung schnell
wieder abgebaut wird. Die Adrenalin-Produktion unterliegt dem direkten Befehl
des Nervensystems. Steigt die Konzentration im Körper an, wird das Protein
Tyrosin gehemmt, welches die Ausgangsbasis von Adrenalin ist. Die Vitamine C,
B6, Kupfer und Magnesium gehören ebenfalls zu den wichtigen Stoffen, die der
Körper für die Hormonbildung benötigt. Fehlen sie, ist es dem Körper nicht
möglich, noch mehr Adrenalin zu produzieren. Eine andauernde Stressbelastung
bewirkt demnach eine Störung der Hormonproduktion. Als Folge entsteht ein
Mangelzustand im Körper. Auf lange Sicht kommt es besonders bei einer nicht
mehr ausreichenden Produktion von Adrenalin zum Burn-Out für den AB-Typ. Das
Immunsystem wird geschwächt, die Gefahr von Infektionen steigt. Magen und Darm
neigen zu Entzündungsreaktionen. Der Blutdruck erhöht sich und die Gefäßwände
nehmen Schaden. Adrenalin wird nicht nur in brenzligen Situationen vom Körper
freigegeben. Es ist auch im Einsatz, wenn es um Verletzungen, Entzündungen und
Unterzuckerung geht. Sinkt der Blutzuckerspiegel rasch ab, kann es zur
Bewusstlosigkeit kommen. Besonders für ältere und herzkranke Menschen ist das
bedrohlich, denn der Körper steuert dagegen mit einer weiteren
Adrenalinausschüttung. Puls und Blutdruck erhöhen sich. Dies kann zu akuten
Herzrhythmusstörungen führen oder sogar einen Infarkt auslösen. Im schlimmsten
Fall können auch Wut oder Angst einen Herzinfarkt auslösen. Deswegen ist es
wichtig, Emotionen kontrolliert herauszulassen. Heftige Tobsuchtsanfälle sind
damit aber nicht gemeint. Die Wut muss in richtige Bahnen gelenkt werden, auch
wenn einen der Spruch vom Kollegen mitten ins Herz trifft. Was in diesem Fall
besser ist: Aus dem Raum gehen und tief durchatmen. So kann dem Ärger auf
konstruktive Weise Luft gemacht werden. Die Kunst ist es also, mit Fassung eine
Situation zu klären, in der einem fast der Kragen platzt. Manchmal reicht es
aus, den Grund für den Ärger zu erkennen. Und wenn alles nicht hilft: eine
Nacht darüber schlafen. Mit etwas Abstand sieht in der Regel alles ganz anders
aus.
Das passende Sportprogramm: Präventive Bewegungsprogramme sind für den AB-Typ ein weiteres Wutventil. Der Wechsel zwischen den Gegensätzen von z.B. Laufen und Yoga lässt Körper, Geist und Seele zur Einheit verschmelzen. Negative Emotionen werden dadurch körperlich und geistig abgebaut. Bewegung und Entspannung sind daher der perfekte Mix für einen schnellen Stressabbau.
Eine Leserin meines Buches wurde von einer Freundin darauf aufmerksam gemacht, dass an der Milchunverträglichkeitstheorie der Träger von Blutgruppe A nichts dran wäre, weil Dr. D’Adamo angeblich Birnen mit Äpfeln verglichen hat, indem er auf die Idee kam, dass die D-Galaktose (ein Kohlenhydrat der Laktose) aus der Milch auch in der Antigenstruktur des Antigen-B auftaucht und damit für den Bluttyp A eine ständige Antikörperreaktion auslöst. Der angebliche Grund der Falschaussage: Im B-Antigen ist die Alpha-D-Galaktose und in der Milch die Beta-D-Galaktose. Dieses Kohlenhydrat ist optisch aktiv und dreht linear polarisiertes Licht um einen für jede Struktur spezifischen Drehwinkel – dadurch entsteht entweder die Alpha- oder die Betastruktur. Einfach ausgedrückt: die Galaktose aus der Milch hat eine leicht andere biochemische Struktur als die Galaktose im Antigen B! Die Kritik klingt zunächst stimmig, hat mich allerdings stutzig gemacht, weil bei nahezu jedem mit Blutgruppe A, den ich kenne, Beschwerden wie Schleimhautentzündungen etc. verbessert wurden, seit Kuhmilchprodukte vom Speiseplan über mehrere Wochen komplett gestrichen wurden. Die Beschwerden kamen allesamt nach dem Konsum von Milchprodukten wieder, wenn diese Personen in ihre alten Ernährungsgewohnheiten zurückgekehrt sind.
Daher habe ich mich noch intensiver mit diesem Aspekt befasst. Was Kritiker vielleicht übersehen haben: D-Galaktose besitzt die Eigenschaft zur Mutarotation – die Eigenschaft, den Drehwinkel zu ändern, sobald es mit Wasser, Salzen oder Darmbakterien in Kontakt kommt. Ich vermute, es ist egal, ob bereits während der Lebensmittelverarbeitung oder während der Verstoffwechselung im Körper durch Verdauungssäfte die Alpha-D-Galaktose entsteht! Ein gewisser Anteil dieser Form wird in den Körper gelangen. Wenn diese Galaktose nun mit den eigenen Antigenen (im Speziellen betrifft dies Blutgruppe A) in Kontakt kommt (im Blut, der Magenschleimhaut, im Darm etc.), werden Antikörper produziert, welche die D-Galaktose als tendenziellen Feind entlarvt. Das geht ein paar Wochen, Monate oder sogar viele Jahre gut, aber irgendwann bricht das Immunsystem zusammen und die Entzündungen häufen sich. So ist die Theorie! Viel wichtiger ist jedoch, welche Erfahrungen man selber gesammelt hat. Meine ganz persönliche Meinung dazu: „Never change a running system“! Dabei ist es eigentlich egal, warum und wieso es funktioniert. Hauptsache, es funktioniert.
Mainstream ist nicht
immer hilfreich. Ich erkläre dir, warum du als A-Typ im Training mit einer
Low-Carb-Ernährung deine sportlichen Ziele nicht erreichen wirst.
Wenn du im Muskelaufbautraining Erfolge verzeichnen
möchtest, sollst du dich laut gängiger Meinungen eiweißreich ernähren mit
wenigen Kohlenhydraten. Nun habe ich einen Kunden, der seit ca. einem Jahr ambitioniert
Krafttraining betreibt. Für ihn ist nach eigener Aussage intensives Training
ein Druckventil, um Stress von der Arbeit rauszulassen. Sein Körper ist gut
definiert, aber trotz einer hohen Eiweißzufuhr wird er immer schlanker und
kraftloser. Er hat Blutgruppe A0. Durch den 0-Anteil hat dieser A-Typ auf jeden
Fall einen größeren Bewegungsdrang als der reine A-Typ. Doch Vorsicht: Die
Stoffwechselvorgänge sind vorherrschend A-geprägt!
Warum die
Eiweißverdauung nicht gut funktioniert
In der Ernährung nimmt der A-Typ eine besondere Rolle ein.
Sein Körper benötigt viel weniger tierisches Eiweiß als die der anderen
Bluttypen. Ein Übermaß an Eiweiß führt zu Trägheit und nimmt dem A-Typ jegliche
Energie. Außerdem fehlt ihm ausreichend Magensäure, um Lebensmittel mit einem
hohen Eiweißgehalt im Magen zu zersetzen. Blutgruppe A hat von Natur aus wenig
Magensäure. Die Blutgruppen-Antigene legen fest, wie viel Magensäure ein Mensch
produziert. Neben dem Speichel ist die Magensäure ein wichtiger Verdauungssaft
im Körper, der die Nahrung zerkleinert und für den Darm aufbereitet. Diese
besteht aus Salzsäure, welche Krankheitskeime der Nahrung zerstört und den Darm
vor Infektionen schützt. Während der Aufspaltung von tierischem Eiweiß erhöht
sich normalerweise der Säuregehalt. Beim A-Typ ist das nicht der Fall. Unter anderem
wird Eiweiß durch das Enzym Pepsin aufgespalten. Bei einem geringen
Magensäurespiegel wird dieses Enzym jedoch gar nicht erst aktiv. Die im
Magensaft schwimmenden Antigene können sogar Pepsin komplett inaktivieren. Die
Folge ist eine unvollständige Eiweißverwertung. Unverdaute Teile im
Verdauungssystem sind immer ein Eingriff in den Stoffwechsel der Nahrungskette.
Und wenn der Stoffwechsel nicht richtig arbeiten kann, geht dies immer mit
einem größeren Energieverlust einher. Nahrung liegt dadurch nicht nur schwer im
Magen – es bleiben auch viele Vitamine, Mineralstoffe und Nährstoffe ungenutzt.
Eiweiß braucht der A-Typ trotzdem. Neben pflanzlichen Eiweißquellen kann der
A-Typ einmal in der Woche leicht verdauliches tierisches Eiweiß aus Fischen wie
Lachs oder aus Geflügel konsumieren.
Kohlenhydrate als
Basis für ein gutes Energieniveau
Im Gegensatz zur niedrigen Magensäure hat der A-Typ eine erhöhte Aktivität des Enzyms Amylase, welches für die Aufspaltung von Kohlenhydraten zuständig ist. Das bedeutet nicht, dass der tägliche Griff in die Süßigkeiten-Dose gut für ihn ist. Komplexe Kohlenhydrate aus Gemüse und Getreide sind diejenigen, die für ihn besonders bekömmlich sind. Die einzige Ausnahme: Weizen. Ein hoher Verzehr an Nudeln, Brot, Müsli und Seitan aus Weizen lässt den Blutzuckerspiegel Achterbahn fahren. Denn Weizen enthält wie jedes andere Getreide auch viele schnell aufspaltbare Glukose-Zucker-Bausteine, die zur ständigen Insulinausschüttung anregen. Dabei ist es egal, ob Vollkornbrot oder Weißbrot gegessen wird. Der Zuckergehalt ist nahezu identisch. Nach jahrelangem Konsum kann es sogar zur Insulinresistenz kommen. Das bedeutet, Zucker kann nicht mehr aus dem Blut abgebaut werden, weil das Hormon Insulin seine Wirkung als Rezeptor verliert. Der Zucker kann nicht andocken und schwirrt weiter durch den Blutkreislauf. Daraus resultiert ein dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel, der wiederum Entzündungs-Gene anschaltet. Außerdem ist Weizen für den A-Typ ein Säurebildner. Das Säure-Basen-Gleichgewicht im Muskelgewebe verschiebt sich und der Kalorienstoffwechsel wird gehemmt, ein Teufelskreis. Eine optimale Ernährung für Menschen mit der Blutgruppe A beinhaltet daher eine vegetarische fettarme Kost aus einem hohen Anteil an saisonalem Gemüse, Nüssen, Samen, Obst und Getreide (ohne Weizen) die insgesamt ausgewogen ist. Und dann klappt es auch langfristig mit einem definierten Körper durch Krafttraining und einem hohen Energieniveau!